Galvanometer  

Wenn ein elektrischer Leiter von Strom durchflossen wird, erzeugt er um sich herum ein Magnetfeld. Diesen Effekt kann man verstärken und bündeln, wenn man den Leiter zu einer Spule aufwickelt. Diese erzeugt dann an ihrem einen Ende einen magnetischen Nordpol und am anderen einen Südpol. Wird die Spule drehbar gelagert und zwischen den Polen eines Permanentmagneten platziert, verändert sie die Lage zum Magneten,  sobald sie von Gleichstrom¹) durchflossen wird. Der Effekt beruht darauf, dass ungleiche magnetische Pole sich anziehen bzw. gleiche sich abstoßen. Je größer der fließende Strom, desto weiter wird die Spule ausgelenkt. Indem man sie mechanisch mit einem Zeiger verbindet und diesen sich vor einer Skala bewegen lässt, erhält man ein analoges Strommessinstrument (Galvanometer). Je nach Beschaffenheit der Spule können sehr kleine Ströme bereits eine deutliche Anzeige ergeben.

Das Galvanometer wird heute in der Regel als Drehspulinstrument bezeichnet. Den ursprünglichen Namen hatte man zu Ehren des italienischen Physikers und Arztes Luigi Galvani (1737-1798) gewählt. Dessen Name findet sich heute noch (in anderem Zusammenhang) bei den Wörtern “galvanisch”, “galvanisieren” und “Galvanik”. Die erste Herstellung eines Strommessgeräts mit beweglicher Spule wird dem Deutschen Johann Schweigger (1779-1857) zugeschrieben. Er lehrte als Professor für Chemie an der Universität Halle.

¹) Siehe Gleichstrom*. Mit Wechselstrom* würde es in Verbindung mit einem Permanentmagneten nicht funktionieren, da sich das Magnetfeld der Spule hier ständig umkehrt.

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