Abgleichanweisungen für das E-Meter (Selbstbau)

Bitte führen Sie die folgenden Schritte bei einer Raumtemperatur durch, der das E-Meter üblicherweise ausgesetzt ist, also im Regelfall 25°C. Lassen Sie den Bauteilen vorher genügend Zeit, um sich dieser Temperatur anzupassen.

Betriebsspannungen:
An den Anschlüssen ”– Batt +” eine Gleichspannung von 9 Volt anlegen. Damit bei einem Bestückungs- oder Lötfehler die Schaltung keinen Schaden nimmt, sollten Sie bei der ersten Inbetriebnahme in die Plusleitung provisorisch einen Serienwiderstand von 150 Ohm einfügen und den Schalter S1 in Stellung AUS belassen. War das Gerät bereits ordnungsgemäß in Betrieb, kann der Vorwiderstand natürlich entfallen. Dennoch sollte bei ausgeschaltetem Gerät über S1 hinweg, also zwischen “Batt +” und “+Ub”, zunächst der Strom gemessen werden.  

Nach dem Anlegen des Milliamperemeters sollte sich bei angeschlossenem DVM ein Strom von ca. 5 mA einstellen. Ist der Wert deutlich niedriger oder höher, muss dafür die Ursache gefunden werden. 

Nach dem Einschalten soll zwischen 0V und 5V eine Spannung von +5 Volt vorhanden sein. .

Am Massezeichen, das sich zwischen C1 und C2 befindet, sollte bezogen auf 0 Volt eine Spannung von +2.5 Volt zu messen sein.

Stellen Sie danach fest, wie hoch die Spannung zwischen +Uref und –Uref ist. Ihr Sollwert beträgt 1.20 bis 1.25 Volt. +Uref und –Uref sollten sich mit je ca. 0.6 Volt möglichst symmetrisch oberhalb bzw. unterhalb der künstlichen Masse befinden.  Bezogen auf 0 Volt sollte der Wert von +Uref also bei +3.1 und der von  –Uref bei +1.9 Volt liegen. Eine geringfügige Abweichung ist unkritisch.

Weicht eine Spannung deutlich ab oder ist sie gar nicht vorhanden, muss der Fehler gesucht und beseitigt worden sein, bevor Sie das E-Meter in Betrieb nehmen können.

Überprüfung des SET-Reglers:
Mit dem von außen zugänglichen Regler P5, (folgendes Foto), überprüfen, ob die E-Meter-Nadel sich ausreichend  weit nach links und rechts von
SET* wegbewegen lässt, (etwa 6 bis 7 Teilstriche). Danach die Nadel genau auf Set einstellen. 

Abgleich des “Batterie-Checks”:
Setzen Sie einen neuen 9 Volt-Block ein. Seine Spannung sollte ca. 9.5 Volt betragen. Gleichen Sie P7 so ab, dass sich die Nadel bei der Betätigung des Tasters gerade bis zum rechten Rand des roten Balkens auf der Skala des Drehspulinstruments bewegt. Solange Sie den Taster drücken, sollte die Nadel ihre Position halten und darf sich nicht nach links bewegen. Tut sie das, ist der Innenwiderstand der Batterie zu hoch. Verwenden Sie nur Alkali-Batterien.       

Abgleich der Offsetspannungen:
Schließen Sie an den beiden Anschlüssen “MP” ein Drehspulinstrument mit Mittenanzeige an. Der Zeiger steht bei Null nicht links, sondern in der Mitte. Dadurch kann man positive und negative Spannungen zur Anzeige bringen. Im Elektronikhandel sind solche mit ± 50 µA für wenig Geld zu erhalten. Da an “MP” die Spannung zwischen –2.5 Volt und +2.5 Volt schwanken kann, darf das Instrument jedoch nicht ohne Vorwiderstand angeschlossen werden. Dieser sollte so bemessen sein, dass bei den Spannungshöchstwerten nach beiden Seiten gerade ein Endausschlag erzielt wird. Da der Spulenwiderstand des Mitteninstruments oft nicht bekannt ist, sollte man den Wert des Vorwiderstands am besten experimentell ermitteln. Die hier angegebenen 4.7 k sind nur ein Vorschlagswert. Verwenden Sie zusätzlich parallel zum Instrument zwei Elkos, wie das im rechten Schaltbild dargestellt ist. Da die Regelspannung sich permanent verändert, wäre der Zeiger ohne diese Maßnahme sonst sehr unruhig. 

Alternativ lässt sich auch ein Oszilloskop verwenden. Wegen der unruhigen Regelspannung sollten dabei aber in jedem Fall die beschriebenen Glättungsmaßnahmen ergriffen werden.

Schließen Sie am PC-Eingang einen Widerstand von 12.5 kOhm an. Drehen Sie nun P4 ganz nach links in Stellung “0.1” und bringen Sie das Mitteninstrument mit P2 genau auf Null (in die Mitte). Stellen Sie P4 auf “128” und wiederholen Sie diesen Vorgang mit P1. Die Nadel des Mitteninstruments sollte sich dabei symmetrisch um Null herum bewegen. Sollte sich das Mitteninstrument nicht wie beschrieben auf Null bringen lassen, liegen die Parameter von IC4 außerhalb des zulässigen Bereichs. In diesem Fall muss IC4 gegen ein anderes Exemplar getauscht werden.  

Beim Drehen von P4 darf sich nach einem erfolgreichen Abgleich die E-Meter-Nadel über den gesamten Bereich von 0.1 bis 128 nicht mehr von Set wegbewegen.

Entfernen Sie das Mitteninstrument wieder.

Abgleich der Tonarmanzeige:
Bringen Sie den Norm/Solo-Schalter in Stellung Norm. Sollte er nach dem Bestücken der Platine noch nicht angelötet sein, müssen die Solo-Lötstützpunkte auf andere Weise mit Brücken versehen werden. Sollten Sie dies vergessen, erhalten Sie falsche Werte.

Wenn Sie das Prüfgerät oder die vereinfachte Prüfschaltung besitzen, schließen Sie es (sie) an den beiden PC-Anschlüssen an. Es funktioniert aber auch mit einem einzelnen 5k- und einem 12.5k-Widerstand.

Anmerkung:
Die Widerstandswerte 5 kOhm und 12.5 kOhm sind im Handel schwer erhältlich. Bei 5 kOhm können Sie sich behelfen, indem Sie zwei Widerstände zu je 10 kOhm parallel schalten.  12,5 kOhm können Sie erzeugen, wenn Sie einen Widerstand von 8.2 kOhm mit einem in Reihe schalten, der 4.3 kOhm hat. Diese Werte sind handelsüblich.

Gleichen sie P6 so ab, dass bei 5k der Wert “2.00” und bei 12.5k “3.00” angezeigt wird. Dazu ist eine mittlere Abgleichstellung zu finden. Werden andere Werte angezeigt, muss dafür zunächst die Ursache gefunden werden. (Meist sind dann die Solo-Brücken noch offen.) Bei einem Kurzschluss sollte die Anzeige “0.95” und bei einem offenen PC-Anschluss “6.50” zu sehen sein. (Beim Selbstbau können die letzten beiden Werte um 1 bis 2 Digit abweichen.) 

Kalibrierung der Empfindlichkeit:
Wenn keine der Prüfschaltungen verfügbar ist, am PC-Eingang einen Widerstand von 5 k anlöten. Mit einem Taster einen 100k-Widerstand zu diesem 5k-Widerstand parallel zuschaltbar machen. Das Display sollte einen TA-Wert von ”2.00” anzeigen. (Wie oben bereits ausgeführt, ist bei einer fehlerhaften TA-Anzeige die Kalibrierung der Empfindlichkeit nicht möglich.)

Zunächst überprüfen, ob die E-Meter-Nadel genau auf Set steht. Den Empfindlichkeitsregler P4 exakt auf den Wert 32 einstellen. Nun P3 so abgleichen, dass die Nadel beim Drücken des Tasters sich präzise bis zum Ende der Skala (25 Teilstriche von Set) bewegt. Dieser Punkt wird nur kurz erreicht, weil die Nadel anschließend automatisch zu Set zurückkehrt. Den Vorgang wie nötig mehrmals wiederholen, bis die Nadel genau den 25. Teilstrich erreicht.

Wurde beim Selbstbaugerät auf eine Empfindlichkeitsskala verzichtet, wird das Potenziometer ganz nach rechts gedreht, (Empfindlichkeit 128), und nach dem obigen Verfahren mit 400 kOhm auf Skalenendausschlag (25 Teilstriche) abgeglichen.

Umschalter der Tonarmposition für Solo (sofern vorhanden):
Überprüfen Sie, ob nach Anlegen der Messwiderstände 5k und 12.5 k die Tonarmposition korrekt mit ”2.00” bzw. ”3.00” angezeigt wird. Bringen Sie bei einer Anzeige von ”3.00” den Solo-Umschalter in Stellung ”Solo”. Nun sollte der angezeigte Wert zwischen “2.10” und “2.15” liegen. 

Damit ist der Abgleich beendet.