Psychiatrie 

Fachgebiet der Medizin, das sich nach eigenem Bekunden mit der Erkennung und Behandlung von Geisteskrankheiten sowie geistigen Störungen beschäftigt. Ein Psychiater ist also stets ein Arzt, aber nur selten zugleich auch Psychologe.  

Hubbard bezeichnete Psychiater als “Verbrecher”. Nicht nur, dass sie seiner Meinung nach ebenso wenig von der Psyche verstünden wie Psychologen, er unterstellte ihnen gemeinsam (ohne Ausnahme) bösartiges Denken und Handeln. Das Verabreichen von Elektroschocks oder die operative Entfernung bestimmter Teile des Gehirns, (z.B. die präfrontale Lobotomie), waren für Hubbard die am häufigsten gebrauchten Beispiele.

Dass während der Herrschaft des Nationalsozialismus in psychiatrischen Einrichtungen zehntausende als psychisch krank eingestufte Menschen im Rahmen der so genannten “Rassenhygiene” ermordet wurden, ist eines der finstersten Kapitel dieser medizinischen Fachdisziplin. Sie stützt sich bis heute auf die in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestellte These des Wilhelm Griesinger, der, ohne einen Beweis dafür anzutreten, behauptete, psychische Erkrankungen wären Erkrankungen des Gehirns. Würde man daran nicht festhalten, sondern in Erwägung ziehen, dass die Psyche bestenfalls einen marginalen körperlichen Bezug hat, würde die Psychiatrie ihre ärztliche “Zuständigkeit” verlieren. Etwas, wogegen sie sich vermutlich zur Wehr setzen würde.

Sollte Griesingers Auffassung richtig sein, gäbe es keine Unterscheidung zwischen körperlichen und seelischen bzw. zwischen organischen und nichtorganischen Ursachen von Krankheiten, denn das Gehirn besteht als Organ aus Materie und ist Teil des Körpers. Diese Ungereimtheit beschreibt zugleich das Dilemma, in dem sich unsere Gesellschaft befindet, wenn sie sich mit schädlichen Auswirkungen psychischer Anomalien beschäftigen muss. Allen voran die Justiz, die in solchen Fällen  in die Freiheitsrechte von Menschen eingreift. Wo es um die Schuldfähigkeit von Tätern geht, stützt sie sich bei ihren Entscheidungen auf die Meinung der Psychiatrie, weil es zu ihr aktuell keine Alternative gibt. 

Gelegentlich sagt der Volksmund schmunzelnd, Psychiater seien selbst verrückt und würden sich von ihren Patienten nur durch den weißen Kittel unterscheiden. Zahlreiche Menschen sind davon überzeugt, dass Patienten in den psychiatrischen Kliniken nicht geheilt, sondern nur ruhiggestellt sowie in den geschlossenen Abteilungen sogar gefangen gehalten und oft auch empathielos behandelt werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob der Mediziner, der sich nach seinem Grundstudium für die Psychiatrie entscheidet, das tatsächlich in der Absicht tut, Anderen zu helfen.  

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