Plant-Check

Es handelt sich dabei um eine Fortentwicklung des
A bis J - Checks*. Er wurde für Neuankömmlinge eingeführt, nachdem damit begonnen worden war, die Scientology*-Organisation geheimdienstlich zu beobachten. Diese staatliche Maßnahme sollte ergründen, ob die Organisation verfassungswidrige Bestrebungen verfolgt. Die Beobachtung begann 1997 und dauert bis heute an. Bisher führte sie zu keinem Ergebnis. Bemühungen der Organisation, sie auf dem Klageweg zu beenden, sind gescheitert. 

Bei dem “Plant-Check” werden am E-Meter zusätzliche Fragen gestellt, die aufdecken sollen, ob eine neue Person Mitarbeiter oder Beauftragter des Verfassungsschutzes ist. “Plant” ist die saloppe Abkürzung für das englische Wort “implant”. Gemeint ist eine Person, die “implantiert”, also eingeschleust wurde.

Da Personen nur dann ans E-Meter genommen werden dürfen, wenn sie nüchtern sind, kann man den Check umgehen, wenn man regelmäßig mit einer Alkoholfahne erscheint. So geschehen in Berlin, wo Adolf P., ein Alkoholiker und ehemaliger Stasi-Spitzel, der seine Dienste dem Verfassungsschutz angeboten hatte, monatelang in der Organisation ein und aus ging, ohne enttarnt zu werden. Aus Geltungsbedürfnis lieferte der Mann falsche Informationen, die u.a. zu der Suspendierung des (unschuldigen) Polizeidirektors Otto D. führten. Der Vorgang endete als Skandal und brachte den damaligen Berliner Polizeipräsidenten sowie seinen Innensenator Jörg Schönbohm in Bedrängnis.