Rudimente

Bei Hubbards Techniken spielen “Rudimente” eine wichtige Rolle. Zu ihnen gehören

1. ARK-Brüche*
2. Gegenwärtige Probleme
3. Verfehlte Zurückhaltungen, (= missed
withholds* ¹).

¹) Jemand, der eine Verfehlung begangen hat, wird mit der Handlung einer anderen Person konfrontiert, die ihrerseits Unsicherheit darüber entstehen lässt, ob der Andere die Verfehlung bereits herausgefunden haben könnte. Diese Unsicherheit wirkt sich emotional dramatischer aus, als wenn die Verfehlung tatsächlich bereits aufgedeckt wurde. Siehe dazu weiter unten den technischen Hintergrund.

In ihrer erweiterten Form wird bei Rudimenten auch gefragt nach

4. Overts*
5. Abwertungen
5.
Bewertungen*

Nach der Theorie kann die eigentliche Aktion einer Sitzung* erst dann begonnen werden, wenn auf den Rudimenten keine Ladung* festgestellt werden kann. Dies manifestiert sich dadurch, dass die Nadel auf die Frage nach den o.a. Rudimenten schwebt*. Ist das nicht der Fall, hängt die Aufmerksamkeit der Person an den Rudimenten fest. Man spricht dann von “Out-Rudimenten”.  

Die Handhabung von ARK-Brüchen können Sie nachlesen, indem Sie oben auf dieses Wort klicken. Ladung durch gegenwärtige Probleme wird beseitigt, indem man die Person alles darüber berichten lässt. Schwebt die Nadel am Ende nicht, fragt der Auditor nach einem früheren ähnlichen Problem und lässt die Person auch darüber alles erzählen.  Das wird wie nötig so lange wiederholt, bis die Nadel schwebt.

Verfehlte Zurückhaltung:
Hubbard bezeichnete die “Zurückhaltung” auf Englisch als “Withhold”. Die Person hat zum Beispiel etwas Verbotenes oder Unethisches getan und spricht anschließend nicht darüber, weil sie Konsequenzen befürchtet oder sich einfach nur schämt. Technisch besonders hervorzuheben ist der oben bereits beschriebene “verfehlte” Withhold. (engl. “missed Withhold”). Ein Withhold, der von jemandem beinahe aufgedeckt wurde.  Der “missed Withhold”, (M W/H), nimmt bei Hubbard einen überaus breiten Raum ein. Er ist geeignet, bei einer Person Höllenqualen zu verursachen. Äußerlich erkennbarer Indikator für eine solche beinahe herausgefundene Zurückhaltung ist “Gemecker”. Also das Herumnörgeln, das Kritisieren, das Abwerten usw. von Personen oder Sachverhalten. Indem eine Person das tut, macht sie das Kritisierte kleiner und sich selbst größer. Damit kann sie ihre begangene Verfehlung leichter ertragen.

Wenn im Auditing die Frage nach einem “missed Withhold” am E-Meter anzeigt, muss der Auditor alles aufklären, was damit im Zusammenhang steht, um die Ladung davon völlig zu entfernen:

1. Was hat der
PC* getan, das danach zum Withhold führte?
2. Wann war das?
3. Wo war das? (Optional)
4. Ist das alles zu diesem (begangenen) Sachverhalt?
5. Hat der PC es gerechtfertigt? (Wenn ja, wie?)
6. Wurde es noch gerechtfertigt? (Wenn ja, wie?)
  
  Frage 6 wird so lange gestellt, bis keine Rechtfertigungen mehr gefunden werden.
7. Wer hat es beinahe herausgefunden?
8. Was hat diese Person getan, dass der PC sich fragte, ob sie davon wusste oder nicht?
9. Wer sonst hat es beinahe herausgefunden?

Die Fragen 9 und 8 werden so lange wiederholt, bis niemand mehr gefunden wird, der es “gemissed” hat. Schwebt die Nadel an dieser Stelle nicht, fragt der Auditor nach einem früheren ähnlichen  missed Withhold. Wird einer gefunden, beginnt das Verfahren von vorne. Wird keiner gefunden, wurde die Frage 1 nicht vollständig beantwortet. Der Auditor beharrt dann auf der kompletten Schilderung dessen, was der PC getan hatte und wiederholt anschließend die obigen Schritte.

Wenn jegliche Ladung beseitigt ist, schwebt die Nadel, und der PC fühlt sich gut. Das zuvor beobachtete Meckern, (engl. to natter), hört schlagartig auf. Der Auditor kann nun mit der Hauptaktion beginnen oder sie fortsetzen. 

Auditoren, die bei ihren PCs missed Withholds finden und erfolgreich säubern, genießen bei diesen hohes Ansehen, obwohl sich das vielleicht paradox anhören mag. Der PC ist regelmäßig glücklich darüber, eine verfehlte Zurückhaltung losgeworden zu sein. Auditoren, die bei ihren PCs missed Withholds übersehen, werden von diesen als inkompetent angesehen.  

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