Traum 

Obwohl jeder Mensch weiß, was man als Traum bezeichnet und Traumforscher sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Phänomen des Träumens beschäftigen, gibt es nach wie vor keine schlüssigen oder beweisbaren Definitionen dafür. Bisher ist der Traum nur Gegenstand von Theorien und Spekulationen. Die Medizin weiß noch nicht einmal ansatzweise, warum der Mensch schläft. Bekannt ist, dass das Träumen beim so genannten REM-Schlaf auftritt und etwa 20% des Gesamtschlafs ausmacht. Versuche zeigen ansonsten, dass der Schlaf lebensnotwendig ist. Wird er mehrere Tage zwangsweise unterbunden, treten schwere geistige Ausfallerscheinungen auf.

Der Traum wird vom Individuum als Erleben wahrgenommen, bei dem es selbst als Mitwirkender agiert. Fast immer sind die Abläufe mehr oder minder verworren. Darin vorkommende Person und Orte können dem Träumenden aus der realen Welt vertraut, aber auch völlig unbekannt sein. Die Aussage, dass dabei Dinge des täglichen Lebens “nachbearbeitet” oder ungelöste Konflikte angeschaut werden, wird gegensätzlich diskutiert. An die meisten seiner Träume kann sich der Mensch nach dem Aufwachen nicht erinnern. Andere sind dagegen noch Stunden oder Tage präsent. Auch die Bandbreite, der im Traum erlebten Emotionen können sehr unterschiedlich sein. Gefahren, Bedrohungen, Ängste, eigene Unzulänglichkeiten, Verluste usw. werden häufig “thematisiert”. Aber es gibt auch das Erleben von Glück, Liebe, Schönheit sowie gelegentlich sogar die eine oder andere Erkenntnis.

Hubbard* bezeichnete Träume als “Zerrbilder” des Reaktiven Verstands* und ordnete sie damit dem zu, was gemeinhin das Unterbewusstsein* genannt wird. Genau genommen also ein Etwas, das sich unter oder neben dem Bewusstsein* des Wachzustands befindet. Auch wenn Neurologen und Psychiater das Träumen stets als eine Funktion des Gehirns ansehen, können sie nicht nachvollziehbar erklären, was dabei vor sich geht. Nicht verwunderlich, denn sie können auch Bewusstsein nicht definieren. Die Mediziner wissen nur, dass bei jemandem, der sich im Koma befindet, das Bewusstsein “abhanden” gekommen ist. Warum es bei manchen Patienten erst nach Wochen oder auch Monaten wiederkehrt, bei anderen gar dauerhaft verloren gehen kann, ist ihnen unverändert ein Rätsel. Insbesondere dann, wenn das Gehirn unverletzt ist, ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und keinerlei Funktionsstörungen erkennen lässt. 

Letzteres gibt einen deutlichen Hinweis, dass “Bewusstsein” und “Unterbewusstsein” nur verstanden werden können, wenn man sich einer spirituellen Betrachtung öffnet. Solchermaßen unterstellt, dass der Mensch nicht sein Körper ist und auch nicht durch sein Gehirn repräsentiert wird, machen die Dinge mehr Sinn, ihn als geistiges (spirituelles) Wesen zu betrachten. Dieses immaterielle Etwas, das gewöhnlich auch als “Seele” bezeichnet wird, könnte man als eine “Einheit” bezeichnen, die sich ihres Bewusstseins bewusst ist. Dass sie auch ein “Unterbewusstsein” besitzt, dessen Inhalt sie nicht kennt, ist das Dilemma jedes einzelnen Wesens. Der Inhalt dieses Unterbewusstseins bestimmt den Grad der geistigen Gesundheit bzw. das Ausmaß psychischer Störungen bis hin zur echten Geisteskrankheit.

Dass das Unterbewusstsein u.a. im Schlaf als Traum aktiv wird, hat zum Beispiel die Psychoanalytiker* auf die Idee gebracht, damit den Ursachen psychischer Störungen auf die Spur zu kommen. Leider waren sie bis zum heutigen Tage nicht sehr erfolgreich, denn der Traum ist für jede Art der Psychotherapie wertlos. Das Unterbewusstsein ist chaotisch strukturiert und lässt sich daher nicht “analysieren”. Bei den angeblich herausgelesenen “Symboliken” so mancher Traumerlebnisse handelt es sich In Wahrheit um ganz subjektive Interpretationen des Therapeuten, die dem Patienten vermitteln sollen, was mit ihm “verkehrt” ist.

Im Auditing* werden Träume generell nicht erörtert, weil das als kontraproduktiv angesehen wird. Wer Deutungen vornimmt. indem er Symboliken zu erkennen glaubt und äußert, beaufschlagt die Person durch solche Mutmaßungen mit Bewertungen*, die sich insbesondere dann als schädlich erweisen, wenn sie meilenweit von den tatsächlichen Ursachen entfernt sind. Die Person erfährt dadurch keine Besserung, sondern wird so nur noch tiefer in den von ihr als undurchschaubar empfundenen seelischen Sumpf gedrückt.

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