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Technische Dokumentation für den Selbstbau eines E-Meters |
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Der Verfasser haftet nicht für Schäden, die im Zusammenhang mit dem Selbstbau oder der Anwendung des hier beschriebenen E-Meters eintreten sollten. Bitte legen Sie sich beim Lesen der Dokumentation wie nötig den ausgedruckten Stromlaufplan bereit, um die Details dort sofort nachvollziehen zu können. Sie finden ihn in höherer Auflösung auf vk1-50-4a. Wenn Sie als Elektroniker schon etwas Erfahrung besitzen, werden Sie am Ende über ein gutes Verständnis der Schaltung verfügen. Die Schaltung, die zu 100% vom Verfasser entwickelt wurde und urheberrechtlich geschützt ist, lässt sich in vier Bereiche unterteilen. Beim Selbstbau ist der digitalle Teil entfallen. 1. Batterie-Check 1. Batteriecheck |
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2. Stromversorgung Sie erfolgt durch eine Trockenbatterie in Gestalt eines 9 Volt-Blocks. Die Elektronik des E-Meters arbeitet mit 5 Volt. Der verwendete Spannungsregler LP2950CZ (VR1) ist ein ”low drop”-Typ. Seine Funktion ist bereits gewährleistet, wenn die Differenz zwischen der Eingangs- und Ausgangsspannung 0.5 Volt beträgt. Die Batterie kann daher bis 5.5 Volt entladen werden. Erst darunter sinkt die Betriebsspannung unter ihren Sollwert. VR1 arbeitet nicht als Längsregler, bei dem unnütz Wärme entsteht, sondern als Wandler nahezu verlustfrei. Leider ist der Ausgangsspannung dadurch Rauschen überlagert. Deshalb die hohen Werte der Elkos C14, C15 und C16. Mit den 5 Volt werden die OPs und das Digitalvoltmeter versorgt. Bei einem Strom von ca. 5 mA kann mit einem 9 Volt Block (Alkali) ca. 120 Stunden auditiert werden. Das ist deutlich länger als beim Fertiggerät, weil dort die Leuchtdioden Energie verbrauchten. |
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Verpolungsschutz Damit die Schaltung bei einer versehentlichen Verpolung der Stromversorgung keinen Schaden nimmt, wurde zusätzlich D3 vorgesehen. Als PTC-Widerstand* erhöht R34 bei einer Erwärmung sehr schnell seinen Widerstand und begrenzt den bei einer Verpolung über D3 fließenden Strom wirkungsvoll. R34 schützt natürlich auch vor schlimmeren Folgen, wenn die Schaltung einmal aus anderen Gründen einen Defekt haben sollte und dabei mehr Strom zieht als üblich. |
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Zusätzliche stabilisierte Spannungen: |
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Außerdem werden zum Betrieb der Schaltung die Referenzspannungen –Uref (–0.6 Volt) und +Uref (+0.6 Volt) benötigt, jeweils verfügbar an den Ausgängen von OP2 und OP3. Diese Spannungen sollten sich symmetrisch oberhalb bzw. unterhalb der künstlichen Masse befinden. Bezogen auf 0 Volt sollte der Wert von +Uref also bei +3.1 und der von –Uref bei +1.9 Volt liegen. Eine geringfügige Abweichung ist unkritisch. Wichtig ist nur, dass sie bei wechselnden Umgebungstemperaturen und unterschiedlichem Strom stabil bleiben. Dies wird durch temperaturkompensierte Zenerdioden und durch die OPs erreicht. Letztere helfen, die Batterie zu schonen, da über die Z-Dioden nur ein minimaler Strom fließen muss. Die Eingangsspannungen der OPs werden zusätzlich gesiebt, um das von VR1, Z1 und Z2 erzeugte Rauschen auf niedrigem Niveau zu halten. |
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3. Eingangsschaltung |
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Sowohl die Anzeige des Tonarms als auch die Nadelreaktion* ist eine Folge der an den Pins 2 und 3 von IC2 aktuell anliegenden bzw. sich verändernden Spannung. Im Normalbetrieb mit zwei Dosen ist der Schalter S2 geschlossen. Wirksam ist dann die Spannung, die an R3 und R4 abfällt. Im Solo-Auditing* sind die Widerstände R5 und R6 mit einbezogen. Verringert sich der an “PC” anliegende Widerstand, verringert sich auch die Ausgangsspannung von IC2 und damit der Wert des Tonarms. Dagegen steigt die Spannung am Drehspulinstrument, denn das Signal wird vom Analogverstärker invertiert. Für die Erzeugung von Falls* ist das so vorgegeben. (Siehe Abschnitt 3.) Die Dimensionierung des Widerstandsnetzwerks wird im Zusammenhang mit den nächsten drei Bildtafeln noch näher erläutert. IC2 ist ein so genannter Instrumentenverstärker. Seine Aufgabe ist die Unterdrückung von Störspannungen, die in Form elektromagnetischer Strahlung auf den PC*, die Dosen und die Zuleitungskabel zum E-Meter einwirken können. So zum Beispiel das 50 Hz-Feld des Stromnetzes, aber auch elektromagnetische Impulse, die häufig beim Ein- und Ausschalten von Haushaltsgeräten auftreten. Bei E-Metern, die solche Vorkehrungen nicht besitzen, können diese Impulse die Nadel schmutzig* machen oder sogar größere Ausschläge verursachen. Das “Nutzsignal” wird dem Instrumentenverstärker über seine Eingänge 2 und 3 symmetrisch zugeführt. Da dessen Phasenlage um 180° verschoben ist, Störstrahlung jedoch im Gleichtakt einwirkt, lassen sich beide relativ leicht voneinander trennen. IC2 eliminiert Gleichtaktanteile besser als 100 dB. Wegen der Laufzeitunterschiede besteht bei hochfrequenter Störstrahlung jedoch oft kein richtiger Gleichtakt. Deshalb erfolgt eine zusätzliche Siebung solcher Anteile durch die RC-Glieder R1/C1 und R2/C2. Durch die Verwendung eines Aluminiumgehäuses wird ansonsten das Innere des E-Meters sehr gut vor Einstrahlungen geschützt, die direkt auf die Bauteile der Elektronik einwirken könnten. E-Meter in Holz- oder Plastikgehäusen reagieren darauf nicht selten mit unerwünschten Bewegungen der Nadel. Induktive Verbraucher, z.B. Elektromotoren, Leuchtstoffröhren, Transformatoren, Energiesparlampen usw., aber auch Handys, CB-Funkgeräte und dergleichen können bei unabgeschirmten E-Metern diese Effekte hervorrufen. Von der Bemessung der Widerstände R1 bis R6 hängt die korrekte Tonarmanzeige* ab. Um deren gesamten Bereich von Kurzschluss bis Unendlich richtig darzustellen, sind die Verhältnisse am Eingang der Schaltung etwas komplex. Zum besseren Verständnis sollen die Zusammenhänge hier zunächst näher dargestellt werden. Unter den Bedingungen einer Auditingsitzung fließen zwei “Arten” von Strömen durch den Körper der über die Dosen mit der Schaltung verbundenen Person. Der statische Strom wird bewirkt durch den ”Grundwiderstand” des Körpers. Zusätzlich zu den physikalischen Ursachen ist er per Definition abhängig von der Dichte der aktuell vorhandenen geistigen Masse*. Er ist maßgebend für den Tonarm der Person. Dieser Wert wird links am Display angezeigt. Nicht in einer bereits bekannten physikalischen Größe, sondern in eigenen Tonarmeinheiten. Bei kurzgeschlossenem PC-Anschluss ist dieser Wert nicht Null, sondern 0.95 (eigentlich 0.9416878). Das hängt mit den Bedingungen des Spannungsteilers am Eingang zusammen. Ist der PC-Widerstand unendlich hoch, (hat der PC die Dosen z.B. aus der Hand gelegt), entspricht das einer Tonarmanzeige von 6.50. |
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Sie sehen im folgenden Schaltbild, wie der Körperwiderstand Rx in den Eingangsspannungsteiler einbezogen ist. Und zwar für ein Konzept, bei dem die Ausgangsspannung Ua identisch mit dem Tonarm ist. Die Anzeige des Tonarms kann auf diese Weise durch ein Digitalvoltmeter erfolgen. Die Bezeichnungen R1, R2 und R3 dienen hier nur zur Anschauung und stimmen nicht mit denen des Stromlaufplans überein. |
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Die links für Rx angegebenen unterschiedlichen Widerstandswerte und die damit korrespondierenden Werte für den Tonarm gehen auf die Anfänge des E-Meters zurück. Vermutlich haben sie sich bei den ersten Schaltungen eher zufällig ergeben, wurden dann aber bei den Nachfolgegeräten beibehalten und sind seit dieser Zeit bis in die Gegenwart verbindlich geblieben. Damit Auditoren weltweit dieselben Bedingungen vorfinden, halten sich seriöse E-Meter-Hersteller an diese Vorgaben. Wenn die Eingangsspannung höher als 6.50 Volt ist und die Widerstände R1, R2 und R3 als Trimmer ausgeführt sind, kann man sie empirisch so abgleichen, dass die Ausgangsspannung identisch mit dem jeweiligen Tonarm ist. Dazu wird bei Rx=Unendlich mit R3 auf 6.50 Volt, bei Rx=12.5 kOhm mit R1 auf 3.00 Volt und bei Rx=0 Ohm mit R2 auf 0.95 Volt abgeglichen. Da die Trimmer sich gegenseitig beeinflussen, muss dieser Abgleich mehrmals wiederholt werden, bis alle Spannungswerte stimmen. |
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Im Gegensatz zum oben erwähnten statischen Strom wird der dynamische Strom, der die Folge schneller, aber geringfügiger Veränderungen des Körperwiderstandes ist, durch die Nadel des Drehspulinstruments angezeigt. Dabei handelt es sich um die so genannten Reads*. Diese “Ungleichbehandlung” eines sich ändernden Stroms wird durch die kapazitive Kopplung zwischen IC2 und OP4 bewirkt. Obwohl beide Ströme eine Funktion des Körperwiderstandes sind, findet bei den Anzeigen durch die zusätzliche Einführung des Faktors “Zeit” erstmals eine Unterscheidung zwischen Tonarm und Read statt. Der Tonarm ändert sich vergleichsweise langsam, Reads treten dagegen schnell auf. (Siehe Instant Read*). Der Koppelkondensator C3 differenziert das, da er in Verbindung mit R10 nur Wechselspannung ab einer bestimmten Frequenz durchlässt. |
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4. Analoger Messverstärker Der Instrumentenverstärker IC2 stellt an seinem Ausgang die “Dosenspannung” asymmetrisch und niederohmig zur Verfügung. Da seine Anschlüsse 1 und 8 unbeschaltet bleiben, hat seine Spannungsverstärkung den Wert 1. Er ist mit C3 an OP4 gekoppelt. Da der Kondensator nur Wechselspannung durchlässt, spielt die Tonarmposition für die weitere Verstärkung und Messung keine Rolle mehr. OP4 verstärkt die Spannung gleichfalls nicht, sondern wirkt als Impedanzwandler, damit die Spannung am niederohmigen Potenziometer P4 nicht zusammenbricht. Dadurch bleibt die Belastung von C3 gering, so dass dessen Kapazität klein gehalten werden kann. Letztere ist in Verbindung mit R10 maßgebend für die untere Grenzfrequenz der passierenden Wechselspannung. Die Spannungsverstärkung erfolgt durch OP5, wobei das Signal invertiert wird. Eine Verringerung der Spannung am Ausgang von IC2 führt so zu einer Erhöhung der Spannung am Drehspulinstrument. Der Grad dieser Verstärkung kann mit P4 (Empfindlichkeitsknopf) in einem Bereich von 0.1 bis 128 eingestellt werden. Seine Skala* wurde ratiometrisch gestaltet. Eine Verdopplung der eingestellten Empfindlichkeit verursacht also stets einen doppelt weiten Nadelausschlag. Die Kalibrierung erfolgt einmalig durch P3. |
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Der Ausschnitt des Stromlaufplans beschränkt sich hier auf das Wesentliche des Verstärkers. Die Einspeisung der Offsetspannungen, die Regelzweige, T3 und T4 sowie R21 und R22 wurden zur besseren Übersicht weggelassen. |
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Offset: |
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Wenn man darauf verzichten und die “Plus-Eingänge” der OPs einfach auf das Potential der künstlichen Masse legen würde, käme es beim Drehen von P4 zeitweilig zu unerwünschten Bewegungen der Nadel. Ein korrekter Abgleich der Offsetspannungen stellt dagegen sicher, dass die Nadel stets auf SET bleibt. Für die Durchführung des Abgleichs muss an dem Messpunkt “MP” ein Mitteninstrument¹) angeschlossen werden. (Die Lage von MP ist weiter unten im Abschnitt Regelspannung zu sehen.) In der Abgleichanweisung sind die Details näher beschrieben. Die Offsetspannungen sollten spätestens alle 5 Jahre überprüft werden. ¹) Man versteht darunter ein Drehspulinstrument, dessen Zeiger bei Null nicht links, sondern in der Mitte steht. Dadurch lassen sich sowohl positive als auch negative Spannungen zur Anzeige bringen. Trotz dieses Mehraufwandes beim Abgleich und den später noch erläuterten Maßnahmen zur Verhinderung einer Nadeldrift wurde für die Verstärkung auf eine digitale Lösung verzichtet. Da bei einer Empfindlichkeit von 128 bereits eine Dosenspannungsänderung von 4 µV genügt, um ein wahrnehmbares Rucken der Nadel zu bewirken, gibt das die Auflösung eines einzusetzenden AD-Wandlers* vor. Soll er gleichzeitig für die Messung des Tonarms zuständig sein, muss er bei einer Spannung von 1.2 Volt am symmetrischen Eingang einen Messbereich von 1.026 Volt verarbeiten können. Seine Auflösung müsste also mindestens 19 Bit betragen. Je höher die Auflösung, desto mehr Konvertierungszeit benötigt ein AD-Wandler. Da echte Sofortanzeigen* vom E-Meter verlangt werden, steht das einer Digitalisierung des Verstärkers entgegen. Jedenfalls dann, wenn man auf eine feine Abstufung nicht verzichten und gleichzeitig den Stromverbrauch niedrig halten will. Anmerkung: Kalibrierung: Mit P3 wird die Empfindlichkeit des E-Meters bei der Herstellung einmalig kalibriert. Grundlage dafür ist ein willkürliche Festlegung aus den Anfängen des E-Meters. Man kalibrierte es damals bei einem PC-Widerstand von 5000 Ohm, indem man einen weiteren Widerstand von 100 kOhm an die 5000 Ohm anlegte. Die Nadel, die vorher auf Set stand, musste durch die Verringerung des Gesamtwiderstandes bis zum Skalenende ausschlagen. War dies der Fall, hatte das E-Meter eine Empfindlichkeit von 32. Für die Berechnung anderer Empfindlichkeiten legte man fest, dass diese sich im Verhältnis zu dem jeweiligen Körperwiderstand linear verhalten sollten. Wenn also für einen Endausschlag der Nadel 50 kOhm angelegt werden mussten, dann betrug die Empfindlichkeit 16, bei einem Widerstand von 200 kOhm waren es 64. Diese Festlegung, die sich als brauchbar erwiesen hatte, wurde in der Folgezeit nicht mehr verändert. Bis in die Gegenwart orientieren sich alle seriösen E-Meter daran. Der Widerstand für andere Empfindlichkeitseinstellungen lässt sich mit einem Dreisatz einfach errechnen. Bei der Empfindlichkeit 1 beträgt der Wert des Parallelwiderstands 100 : 32 = 3.125 kOhm. Nehmen Sie eine beliebige andere Empfindlichkeit und multiplizieren Sie sie mit 3.125. Bei 128 ist zum Beispiel ein Parallelwiderstand von 128 x 3.125 = 400 kOhm erforderlich. Weitere Details können Sie bei Interesse aus dem Stromlaufplan der Prüfschaltung entnehmen. Für das Potenziometer P4 wurde auf dieser Grundlage eine Empfindlichkeitsskala entwickelt. Sie ist ab der Version 50 als Gravur fester Bestandteil der Frontplatte. Zur Genauigkeit sollte nur ein Potenziometer verwendet werden, dessen mechanischer und elektrischer Drehbereich identisch sind. Dort, wo das nicht der Fall ist, sollte der elektrische bei 285° liegen. Die Schaltung an OP5 wurde so optimiert, dass für eine akzeptable Skalierung kein umgekehrt logarithmisches Potenziometer verwendet werden musste, wie das bei Hubbards E-Metern der Fall war bzw. ist. Außerdem wird der gesamte Bereich abgedeckt, sodass Umschalter (Booster) wie bei anderen E-Metern überflüssig sind. Da sowohl das Potenziometer als auch OP5 nicht immer absolut linear sind, wird zunächst der Drehknopf so montiert, dass er die Skala symmetrisch überstreicht. Danach wird er exakt auf 32 eingestellt. Zum Kalibrieren wird nun bei einem Tonarm von 2.0 mittels eines kurzzeitig angelegten Parallelwiderstands von 100 kOhm P3 so abgeglichen, dass die Nadel jeweils einen Endausschlag (bis zum 25. Skalenstrich) ausführt. Auf diese Weise erhält man eine hinreichende Genauigkeit der Gesamtskala. Die Abgleichanweisung enthält weitere Details. |
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Spannungsbegrenzung: Bei einem Blowdown*, oder wenn der PC die Dosen in die Hand nimmt (bzw. sie ablegt), entsteht jedes Mal ein großer Spannungssprung an C3. Die Nadel “klebt” dann am rechten (oder linken) Skalenrand. Um in diesem Fall die Rückkehrzeit auf die Skala zu verkürzen, wurden ab Vers. 48 zusätzliche Transistoren eingefügt, (hier T3 und T4). Wenn die Ausgangsspannung von OP5 einen Wert erreicht, der die Nadel anschlagen lässt, wird der jeweilige Transistor leitend und beendet einen weiteren Spannungsanstieg an C3. Die Nadel kehrt so bereits nach einer minimalen Wartezeit wieder um. Die Spannungsteiler R13/R7 bzw. R12/R8 könnten theoretisch so verändert werden, dass die Nadel überhaupt nicht anschlägt, sondern nach dem Erreichen des Skalenendes sofort zurückkehrt. Dies ist jedoch in der Praxis nicht empfehlenswert, weil der Auditor in der Lage sein muss, einen Blowdown auch optisch als solchen zu erkennen. Zu ihm gehört seit eh und je, dass die Nadel an ihrer mechanischen Begrenzung anschlägt. |
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Temperaturverhalten: Jede analoge Schaltung wird durch Änderungen der Temperatur in ihrem Verhalten beeinflusst. Das gilt besonders für das Drehspulinstrument selbst, denn seine Spule besteht aus Kupferdraht. Kupfer ändert seinen Widerstand um etwa 0.4% pro Grad Kelvin. Bei nur 25° Temperaturänderung bewirkt das bereits eine abweichende Anzeige von 10%. Auch viele elektronischen Bauteile verändern bei Temperaturschwankungen ihre Parameter. Damit die Nadel des Messwerks durch solche Einflüsse keine falschen Werte anzeigt und nicht von SET* wegdriftet, müssen bei einem automatischen E-Meter entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Bei einem herkömmlichen Gerät fällt dem Nutzer eine Drift nicht auf, weil die Nadelposition dort ohnehin ständig mit dem Tonarmknopf angepasst werden muss. Wie die Drift unterbunden wird, ist im folgenden Absatz “Regelspannung” beschrieben. Der sich verändernde Innenwiderstand des Drehspulinstruments wird durch den NTC-Widerstand* R22 in einem Bereich von 0 bis 50°C sehr gut kompensiert, sofern die Temperatur sich langsam verändert. Bei schnellen Änderungen eilt die Kompensation etwas vor, weil die Kupferdrahtwicklung im Gehäuse des Messwerks besser geschützt ist und sich deshalb langsamer erwärmt oder abkühlt. Da das E-Meter aber stets nahe 25°C betrieben und üblicherweise keinen Wärme- oder Kälteschockbehandlungen ausgesetzt wird, sind Probleme nicht zu erwarten. Notfalls steht das von außen zugängliche Trimmpotenziometer P5 zur Verfügung. |
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Regelspannung: |
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Zusätzlich wird die Offsetspannung von OP4 über R48 nachgeregelt. Dies bewirkt eine hohe Langzeitkonstanz, da allmähliche Veränderungen der Parameter so über einen weiten Bereich kompensiert werden. |
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Kleine Abweichungen der Nadelposition von der SET-Linie, wie sie durch eine plötzliche Temperaturänderung bewirkt werden können, lassen sich mit dem von außen zugänglichen Trimmpotenziometer P5 korrigieren. (Siehe den zweiten Absatz in diesem 3. Teil der Dokumentation.) P5 wird ansonsten nicht benötigt. |
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5. Allgemeines Klinkenbuchse: |
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Verdrahtungsplan: Hier sehen Sie die Beschaltung der externen Bauteile. Beim Selbstbau* kann auf den Schalter S2 verzichtet werden, wenn das E-Meter nicht für Solo* eingesetzt werden soll. In diesem Fall sind die jeweils nebeneinander liegenen Lötstützpunkte für Solo mit einer Brücke zu versehen. Weiterhin kann man das DVM weglassen, wenn das Gerät nur investigativ* genutzt werden soll. |
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Drehspulinstrument Eine zufriedenstellende Anzeige ist dann gegeben, wenn die Nadel für den Weg von SET bis zum Skalenende nicht länger als 250 Millisekunden benötigt, dabei keinen “Overshoot” zeigt und nicht nachschwingt. Das heißt, sie darf nicht über ihr Ziel hinausschießen und darf nach einer weiten Bewegung nicht anschließend noch eine Weile hin- und herpendeln. Das verwendete Drehspulinstrument von www.ams-messtechnik.de mit der Bezeichnung AB 130 DS 105° erfüllt diese Anforderungen, wobei die angegebenen 600µA Garant für die Flinkheit der Nadel sind. Geringere Ströme beeinflussen die Bewegungscharakteristik der Nadel negativ.
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