|
Solo-Auditing (kurz auch “Solo” genannt)
Ein spezielles Verfahren, das von Hubbard* erforscht und festgelegt wurde, um sich oberhalb von Clear* auf einigen (nicht allen) OT-Stufen* selbst zu auditieren. Auditor* und PC* sind bei diesem Verfahren ein und dieselbe Person. In einer Hand hält sie die Solo-Dose*, mit der anderen bringt sie den Sitzungsverlauf zu Papier.
Der Verfasser betrachtet Solo-Auditing aus den nachfolgenden Gründen als fragwürdiges Verfahren und rät daher von seiner Anwendung ab.
1. Die Ausbildung zum Solo-Auditor ist häufig unzureichend. Jeder Clear*, der den HQS-Kurs* abgeschlossen und sich dem Wortklären” nach Methode 1* unterzogen hat, darf mit der Ausbildung beginnen. Er braucht vorher noch nie als Auditor tätig gewesen zu sein. Auf dem Kurs Solo I* lernt er die Theorie und schließt den Zyklus dann mit Solo II* ab. Letzteres geschieht an einer so genannten Fortgeschrittenen Organisation, (z.B. Saint-Hill*), wo zunächst seine theoretischen Kenntnisse überprüft und dann im Rahmen von Solo-Sitzungen dessen praktische Fertigkeiten getestet werden. Dabei wird der Student einfach “ins kalte Wasser” geworfen. Sollte er zu diesem Zeitpunkt noch kein professioneller Auditor sein¹), ist er nicht sicher darin, Rudimente* oder Reparaturlisten zu assessieren*, geschweige denn das Verfahren Listing und Nulling* anzuwenden. Fast immer ist er bereits damit überfordert, bei sich selbst das Handhaben eines verfehlten Withholds* zu konfrontieren.
¹) Am Ende jeden Levels einer regulären Ausbildung muss der Auditor so genanntes Studenten-Auditing durchführen. Das sind meist nur wenige kurze Sitzungen, in denen Teile des Stoffs angewendet werden müssen, die auf der aktuellen Stufe erlernt wurden. Damit ist der “Student” jedoch noch kein professioneller Auditor. Diese Bezeichnung darf er erst tragen, wenn er ein “Internship” erfolgreich abgeschlossen hat. Darunter versteht man wochenlanges Auditieren, bei dem unter Beweis gestellt werden muss, dass die Person ohne jeden Fehler alles und jeden auditieren kann.
Personen, die als “freie Auditoren” mit Solo-Auditing beginnen wollen, erfüllen fast nie die vorgenannten Mindestvoraussetzungen. Vielfach wird von ihnen auch die Regel missachtet, dass ein Fallüberwacher* die Kontrolle über das Auditing haben sollte. Dieser bestimmt, was auditiert wird und prüft nach jeder Sitzung, ob dem Auditor technische Fehler unterlaufen sind, die korrigiert werden müssen. Siehe HCOB 10.4.71, “Pre-OTs machen nicht die Fallüberwachung”.
2. Dem Solo-Auditor fehlt in der Sitzung ein “Verbündeter”. Darunter versteht man eine Person, die dem PC* in Gefahr beiseite steht. In einer herkömmlichen Sitzung ist das der Auditor, der den PC darin unterstützt, seinen Fall zu konfrontieren und dabei verhindert, dass dieser von den auf ihn einwirkenden Dingen überwältigt wird. Hier gilt die Formel: “PC + Auditor sind stärker als die Bank*”. Ein überwältigter Solo-Auditor hat die Sitzung dagegen nicht mehr unter Kontrolle und muss sie umgehend beenden. In seiner Eigenschaft als PC befindet er sich dann in keinem guten Zustand.
3. Der Solo-Auditor darf, wie im regulären Auditing, nur Sofortanzeigen* am E-Meter aufgreifen. Da die Dinge gedanklich ablaufen, kann er häufig nicht erkennen, wann er den Hauptgedanken einer Frage oder einer Anweisung präzise erfasst hat. Manche Personen können einen gedruckten kürzeren Satz sofort mit einem Blick in seiner Gänze verstehen, andere nicht. Bei einer zu assessierenden Liste einzelner Wörter lesen manche Personen neben dem aktuellen bereits das nächste Wort oder sogar mehrere. Es ist dann unmöglich, einen Hauptgedanken korrekt zuzuordnen oder zeitlich genau zu bestimmen. Es gibt Solo-Auditoren, die sich dadurch behelfen, dass sie die jeweilige Frage (und alles, was darunter steht) mit Papier abdecken und dieses dann langsam wegziehen. Andere nehmen in ihrer Not eine strikte Trennung zwischen Auditor und PC vor und assessieren durch leises oder auch lautes Sprechen zu sich selbst. Mitunter funktioniert das, aber es gilt als unprofessionelles Verhalten, das beim Solo-Auditor ein Gefühl der Hilflosigkeit erkennen lässt. Wird ein zu früh oder zu spät auftretender Read* aufgegriffen, gerät der Solo-Auditor sofort auf Abwege, was zum Scheitern der Sitzung führen kann. In jedem Fall wird nicht die richtige Ladung* gehandhabt und dadurch BPC* erzeugt. Wie schlecht mögen sich manche Solo-Auditoren fühlen, mit einer solchen “Technik” allein gelassen zu sein.
4. Bestimmte Aktionen sind im Solo-Auditing verboten. Zum Beispiel Zweiwegkommunikation*. Hier würde der Auditor vorher nicht festgelegte Fragen stellen und sie auch selbst beantworten. Da dabei das E-Meter nicht eingebunden ist, kann das völlig schief gehen. Siehe Solo-Assists*. Ähnlich verhält es sich mit der Handhabung von Dämonen* auf den OT-Stufen*. Wer versucht, NOTs* Solo zu auditieren, wird damit Schiffbruch erleiden. Details dazu finden Sie weiter unten bei: “SOLO NOTs – A TALK BY COMMANDER DAVID MAYO”
5. Die Bedienung des in der Scientology-Organisation verwendeten E-Meters in einer Solo-Sitzung kommt einer Katastrophe gleich. Der Solo-Auditor muss mit seiner Schreibhand fortwährend auch den Tonarm* nachstellen. (Die andere Hand hält ja die Dose.) Da er nicht jedes Mal den Kugelschreiber aus der Hand legen will, macht er es wenig feinfühlig mit seinen Knöcheln oder dem Handballen. Besitzt er keinen Remote Tonearm* muss er dazu immer wieder quer über den Tisch greifen. Wenn er also regelmäßig damit beschäftigt ist, die Nadel wieder in die Nähe der SET-Linie zu bringen, ist er massiv von seinem Fall abgelenkt. Seine Aufmerksamkeit wechselt ständig hin und her. In einer herkömmlichen Sitzung ist es dem Auditor ausdrücklich untersagt, etwas zu tun, das den PC von seinem Fall ablenkt, da sich das kontraproduktiv auswirkt. In der Solo-Sitzung wird es dagegen verlangt. Das verdient die Bezeichnung Out-Tech*.
6. Das in der Scientology-Organisation verwendete E-Meter zeigt in der Solo-Sitzung den Tonarm falsch an. Ursache ist die geringere Hautkontaktfläche der Einhanddose*. Der Solo-Auditor muss zu Beginn der Sitzung zunächst den Tonarm mit zwei Dosen* und dann mit der Einhanddose bestimmen. Durch Subtraktion errechnet er die Differenz, die er nun während der gesamten Sitzung im Kopf behalten und mit ihr die Anzeige gedanklich umrechnen muss, um keine Fehler zu machen. Was für ein Dilettantismus!
7. Hubbard hatte im HCOB 3.2.72, "R6EW - OT III, die No-Interference-Zone”, Abschnitt “Test” festgelegt, dass nur solche Personen mittels Solo-Auditing auf OT I (und den folgenden OT-Stufen) beginnen durften, wenn sich ihre Kurve des OCA-Tests* durchgängig oberhalb des schraffierten Bereichs befand, (+33 und besser). Hintergrund dieser Festlegung war seine Überzeugung, dass jemand, dessen OCA-Test schlechter ist, nicht konfrontieren kann, was ihm in einer Solo-Sitzung begegnen mag. Offenbar hatte er damit recht. Diese Richtlinie ist außerhalb der Scientology-Organisation bei so genannten freien Auditoren nicht bekannt, oder sie wird von ihnen ignoriert. Selbst wenn sie guten Willens wären, wüssten sie in aller Regel gar nicht, was sie konkret tun müssten, um ihren OCA zu verbessern. Das Ergebnis ist eine große Zahl festgefahrener Fälle. Die Personen greifen dann zu “ungewöhnlichen Lösungen” oder resignieren am Ende ganz, weil nichts zu funktionieren scheint. Man findet keinen unter ihnen, der dauerhaft die Tonskala* hinaufgeht.
Personen, die innerhalb der Scientology-Organisation auf die OT-Stufen möchten, deren OCA aber zu niedrig ist, erhalten so genannte OT-Präparationen*. Im Rahmen herkömmlichen Auditings, wird bei ihnen so lange Ladung abgebaut, vorzugsweise durch das Beseitigen böser Absichten, bis die Kurve des OCA-Tests die oben genannten Eigenschaften aufweist. Erst dann werden sie für OT zugelassen.
Solo-Auditing wurde von Hubbard erschaffen, weil das, was (nach der Theorie) auf OT II* konfrontiert werden soll, so schnell und direkt abläuft, dass es mit herkömmlichem Auditing nicht funktionieren würde. Bei dem Verfahren handelt es sich um die so genannte Wiederholungstechnik*. Angeblich beseitigt die Stufe OT II eine geistige Feuerwand, die OT III* im Wege steht.
Da OT III inzwischen als komplette Lügengeschichte etabliert wurde, entfällt die Notwendigkeit von OT II, weil es in Wahrheit die angeblich auf OT III erschaffenen Cluster* gar nicht gibt. Es verliert aber nicht nur dadurch seine Seriosität. Das von Hubbard angegebene Alter der von ihm zu Papier gebrachten GPMs*, die auf OT II durch die Wiederholungstechnik bearbeitet werden sollen, ist naturwissenschaftlich unseriös, weil unser Universum erst vor 13,8 Milliarden Jahren entstand. Zahlreiche Personen erhalten auf OT II aus diesen Gründen keine oder nur wenige E-Meter-Reaktionen und zweifeln an ihren Fähigkeiten als Solo-Auditor. GPMs wurden übrigens ab 1978 nicht mehr in der Literatur erwähnt.
Der Verfasser betrachtet OT II und OT III nach gründlicher analytischer Untersuchung schlicht als überflüssigen Humbug.
Solo-Auditing verstößt gegen elementare Regeln des Auditings. Es kann reguläres Auditing durch einen professionellen Auditor aus den unter Nr. 1 bis 7 geschilderten Gründen nicht ersetzen.
Fazit: Wer sich außerhalb der Scientology-Organisation mit den OT-Stufen befassen will, sollte sich generell von einem professionellen Auditor auditieren lassen. Nach OT I sollte er gleich zu OT IV übergehen. Er braucht dabei nicht besorgt zu sein, dass vorhandene Dämonen* auf diese Weise übersehen werden könnten. Das, was nach der Theorie auf OT III gehandhabt werden soll, kann viel besser auf OT V (NOTs) von einem professionellen Auditor aufgegriffen werden.
Es wird ausdrücklich davon abgeraten, OT IV und OT V (NOTs) Solo zu auditieren.
Die Gefahr, dabei von seinem Fall überwältigt zu werden, ist inakzeptabel groß. Es gibt dazu eine Verlautbarung von David Mayo, dem damaligen Snr C/S Int, vom Dezember 1980 mit dem Titel:
SOLO NOTs – A TALK BY COMMANDER DAVID MAYO: Zitat daraus: “These factors set up long ago are such that if an individual even though a Clear and a preOT, were to seek to try and handle these factors, the booby trap would come into operation and he wouldn‘t be able to do it. Hence, the necessity to have an auditor to audit the pre-OT on NED for OTs.”
Er spricht davon, dass man in “Sprengfallen” (booby traps) gerät, wenn man NOTs Solo auditiert. Deshalb wird das in der Scientology-Organisation bei OT IV und OT V auch nicht gemacht. Bei dem von Miscavige erfundenen OT VII wird es dagegen ignoriert. Dort befindet sich der Pre-OT als Solo-Auditor aus den o. a. Gründen in einer prekären Lage. Auch deshalb, weil in aller Regel kein Fallüberwacher in der Nähe ist, der administrativ helfen könnte. Der Pre-OT auditiert diese Stufe (Solo) im eigenen Zuhause. Wenn Sie vor der Frage stehen, “was soll ich nach OT V machen?”, dann beschaffen Sie sich die ursprünglichen Hubbard-Versionen von OT VI, OT VII und OT VIII und lassen sie sich darauf von einem Auditor auditieren, der dafür qualifiziert ist. Die von Miscavige erfundenen Nachfolgeversionen sind nicht geeignet, bei einer Person die erhofften bzw. versprochenen Fallverbesserungen herbeizuführen.
Die Originalversionen OT VI bis VIII stabilisieren Sie als Wesen zusätzlich, aber Sie erreichen damit keine geistige Freiheit*. Wenn Sie dieses Ziel verwirklichen wollen, dann lassen Sie bei sich intensiv bisher nicht gefundene (überlebensfeindliche) Postulate* aufspüren und beseitigen. Siehe Postulate auditieren.
Der “Weg hinaus” ist bekanntermaßen der “Weg hindurch”. Die von Miscavige erfundenen neuen OT-Stufen führen nicht hindurch, sondern nirgendwo hin.
|
|