Tonarm (1. Definition: Bedienknopf, 2. Definition: Körperwiderstand)

Wenn
geistige Masse* bei einem Fall verschwindet, verringert sich der vom E-Meter* gemessene elektrische Widerstand des PCs*, und die Nadel bewegt sich nach rechts. Wenn die Masse sich verdichtet, weil die Person zum Beispiel etwas Unangenehmes nicht konfrontieren kann oder will, geschieht genau das Gegenteil. Der Widerstand erhöht sich, und die Nadel bewegt sich nach links.  

Um sie in beiden Fällen wieder zur SET-Linie* zurückzuführen, dreht der Auditor bei herkömmlichen E-Metern einen mit einem Zeiger versehenen Knopf, der mit einem veränderbaren Widerstand, (Potenziometer*), verbunden ist und der die Messanordnung wieder ins Gleichgewicht bringt. Dazu bewegt er den Knopf gegensinnig zur Nadel. Dieser Knopf wird auch “Tonarm” genannt. Bei modernen E-Metern ist er überflüssig, weil die Elektronik automatisch für eine Rückführung der Nadel sorgt.

Soweit es sich also um den Bedienknopf handelt, ist das die erste Definition von “Tonarm”. Dieses Wort stammt aus dem Englischen und ist ursprünglich ein zusammengesetzter Begriff, der aus zwei Einzelwörtern besteht, nämlich “tone” und “arm”.

tone   Begriff aus der englischen Sprache, der neben vielen anderen Definitionen den aktuellen Zustand von  etwas beschreibt. 
     To raise the tone of sth. = das Niveau von etwas anheben.
     To tone sth. down = etwas schwächer machen bzw. dämpfen.

arm ist der Zeiger des Skalenknopfs. Das mit ihm mechanisch verbundene Potenziometer überstreicht den gesamten Widerstandsbereich von Null bis Unendlich. Wenn die Nadel sich auf der SET-Linie befindet, ist die Zeigerstellung identisch mit dem aktuellen Körperwiderstand der auditierten Person. Diese Stellung wird
Tonarmposition* genannt. Der Widerstand wird in eigenen Einheiten zwischen 0.95 und 6.50, also nicht in “Ohm” angezeigt. Die obige Skala reicht nach unten bis 0.5, was nicht den physikalischen Gegebenheiten entspricht. Bei einem Dosenkurzschluss beträgt der Wert 0.95, bei einem unendlich hohen Widerstand 6.50.

Auch bei E-Metern, die einen solchen Einstellknopf nicht (mehr) besitzen, spricht man vom “Tonarm”, denn in seiner zweiten Definition ist er ständig gebrauchtes Synonym für den augenblicklichen Körperwiderstand der “angeschlossenen” Person. So spricht der Auditor nicht von einem hohen Körperwiderstand, sondern von einem “hohen Tonarm”. Per Definition ist das ab einem Widerstand von 18.15 Kiloohm (entsprechend einer Tonarmposition von 3.5) der Fall. Ein hoher Tonarm erfordert stets eine Handhabung durch den Auditor. Eine Sitzung sollte möglichst erst dann beendet werden, wenn sich der Tonarm zwischen 2.0 und 3.0 befindet.

Die Doppelbedeutung des Wortes “Tonarm” schafft bei Außenstehenden regelmäßig Verwirrung. Diese wird dadurch noch vergrößert, dass “Tonarm” und “Tonarmposition” häufig dasselbe zu sein scheinen. Trotz eines möglichen identischen Wertes ist “Tonarm” in seiner zweiten Definition der aktuelle elektrische Widerstand des Körpers, während “Tonarmposition” die Anzeige dessen Wertes am E-Meter bedeutet. Dies rührt daher, dass der Körperwiderstand lange Zeit nicht digital angezeigt wurde. Erst ab dem Mark VII* war das der Fall. Der Auditor schaute bei den älteren Geräten auf die Position des Zeigers am Bedienknopf und las den Wert an der Skala ab,  die den Knopf kreisförmig umgab. Auf dem obigen Foto steht der Zeiger auf dem Wert 2 ( = 5 kOhm).

Zur Vermeidung solcher Verwirrungen sollte der Begriff Tonarm nur für den Körperwiderstand verwendet werden. Das Bedienelement (der Skalenknopf) wäre mit Tonarmknopf eindeutig gekennzeichnet, und die Tonarmposition sollte nur noch mit dem Wort Tonarmanzeige versehen werden. Bei einem modernen E-Meter ist, wie oben bereits erwähnt, der Tonarmknopf ohnehin nicht mehr vorhanden. Bei ihm wird der aktuelle Körperwiderstand nur noch digital an einem Display abgelesen. Das Wort “Anzeige” passt deshalb dafür sehr viel besser.

Siehe auch “geistige Masse”* und “toter Körper”*

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