Zusammengesetzter Fall,  engl. “composite case”

Ursprünglich galt, dass der Mensch aus dem
geistigen Wesen*, dem Reaktiven Verstand* und seinem Körper besteht.

Als “zusammengesetzt” bezeichnet Hubbard einen Fall dann, wenn er in Verbindung mit Entitäten* steht. Das ist zunächst die Genetische Entität*, aber auch Dämonen* gehören dazu. Letztere können sich nach Hubbards Lehre im Körper, am Körper oder in dessen unmittelbarer Nähe aufhalten. Die Person unterliegt dann den von den Dämonen ausgehenden Einflüssen und kann, so Hubbard, nicht mehr als wirkliches Einzelwesen betrachtet werden.

Dies beinhaltet, dass Dämonen auf Fragen des Auditors reagieren und am E-Meter eine Anzeige erzeugen können. Wenn der Auditor über Dämonen nichts weiß, (das ist vor OT III* regelmäßig der Fall), glaubt er, dass die Anzeige von der auditierten Person erzeugt wurde. Er zeigt dieser dann die Ladung an, obwohl sie damit gar nichts zu tun hat. Das kann zu einer Out-Liste* führen und den Fall durcheinander bringen.

Wer als Auditor die OT-Stufen bereits hinter sich hat und das Thema der Dämonen kennt, kann solchen Dingen vorbeugen, indem er mit dem Pre-OT* am Beginn der Sitzung eine verbindliche Vereinbarung trifft. Darin wird geregelt, dass alle Aussagen, Anweisungen und Fragen des Auditors sich ausschließlich an den Pre-OT richten. In der Praxis funktioniert das absolut zuverlässig.

Trifft der Auditor eine solche Vereinbarung nicht, ist er ab OT III verpflichtet,  bei jeder Anzeige mittels des E-Meters zu überprüfen, wessen Ladung es ist. Dabei wird auch nach Clustern* und kumulativen Clustern gefragt. Das führt häufig zu einer signifikanten Verlängerung der Sitzung und wird vom Pre-OT nicht selten als langweilig empfunden. Insbesondere dann, wenn der Auditor die “Eigentümerschaft” der Ladung nicht eindeutig bestimmen kann und immer wieder neue Überprüfungen am E-Meter durchgeführt werden müssen. Kann die Ladung einem Dämon zugeordnet werden, muss dieser sofort “gehandhabt” werden. Der Pre-OT befindet sich dann in der Rolle des mitwirkenden Zuschauers.

Ursprünglich ging Hubbard davon aus, dass nach OT III alle Dämonen verschwunden wären. Dies dokumentiert sich in seiner Gradkarte* von 1970. Sie versprach dem Individuum ab dieser Auditingstufe vollständige Selbstbestimmung. Leider erwies sich das als Illusion. Deshalb musste Hubbard mit weiteren OT-Stufen “nachbessern”, was allerdings auch keine Selbstbestimmung hervorbrachte. Die Gründe dafür sind allerdings nicht beim zusammengesetzten Fall zu suchen, sondern haben damit zu tun, dass ohne geeignete Abhilfe auch OTs* von zahlreichen bisher nicht entdeckten Postulaten* fremdgesteuert werden. Die Mechanismen finden Sie beschrieben bei Postulate auditieren*.

Obwohl Hubbard die Genetische Entität bereits frühzeitig erwähnte und sie allen Auditoren bekannt sein sollte, wird ihre Existenz auf dem unteren Teil der Brücke grundsätzlich ignoriert. Auch sie kann jederzeit Anzeigen am E-Meter erzeugen und damit bewirken, dass dem
PC* Ladung falsch zugewiesen wird. Um das zu vermeiden, müsste die Genetische Entität selbst frühzeitig von ihren Ladungen befreit werden. In Scientology geschieht das jedoch nicht. In den Veröffentlichungen von L.KIN* findet man u.a. den GE-Rundown*, der diese Aufgabe erledigen soll. L.KIN empfiehlt diesen Rundown jedoch erst, wenn keine Dämonen mehr vorhanden sind. Zudem soll er nach seiner Auffassung Solo* auditiert werden. Von beidem rät der Verfasser ausdrücklich ab. Die Erfahrung lehrt, dass dieser Rundown auch schon früher angewendet werden kann und herkömmlich von einem professionellen Auditor auditiert werden sollte.  

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