Postulate auditieren
Jedes Individuum verursacht seine Aberrationen* selbst durch Postulate*. Hubbard schrieb das nieder in ADVANCED PROCEDURE AND AXIOMS, Seite 19, Abschnitt “Postulates”. Siehe PDF-Link
Postulates alone aberrate the individual Nur Postulate aberrieren das Individuum
Postulates, whenever made, are responsible for the condition of the preclear, bad or good Postulate, wann immer sie gemacht wurden, sind verantwortlich für den Zustand des Preclears*, schlecht oder gut
The own thoughts and postulates are the source of aberration Die eigenen Gedanken und Postulate sind die Quelle von Aberration
Der Bereich eigener Entscheidungen ist wesentlicher Teil des individuellen geistigen Universums eines Menschen. Jeder entscheidet durch Postulat, was mit ihm geschieht und was nicht geschieht. Bedeutsam ist dabei, dass überlebensfeindliche Postulate im Unterbewusststein* abgelegt werden. Auch wenn das Individuum jedes einzelne Postulat irgendwann selbst formuliert hat, wird es durch die Verlagerung ins Unterbewusstsein dem Zugriff durch das Bewusstsein* entzogen. Der Person ist nach einer gewissen Zeit der Wortlaut des Postulats nicht mehr präsent, selbst dessen Existenz ist ihr dann nicht länger bekannt. Dennoch ist das Postulat unverändert vorhanden und aberriert das Wesen. Zum Beispiel dadurch, dass es eine Entscheidung trifft, die schwerwiegende Folgen haben kann, die dem Bewusstsein zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht bekannt ist. Dennoch befolgt das Individuum die Entscheidung, denn es wird vom Unterbewusstsein beherrrscht. Ein beängstigender Sachverhalt. Dies macht deutlich, welche hohe Wichtigkeit es hat, sämtliche überlebensfeindlichen Postulate zu entfernen.
Postulate sind das zentrale Thema der Bewahrung oder Wiederherstellung geistiger Gesundheit. Der erste Abschnitt beschreibt die historische Entwicklung in Frage kommender Techniken. Im Abschnitt 2 wird ein vom Verfasser erprobtes Verfahren zum Finden und Beseitigen überlebensfeindlicher Postulate dargestellt.
Abschnitt 1:
Hubbard brauchte eine Weile, um die Bedeutung von Postulaten zu erkennen. In seinem 1950 erschienenen Buch Dianetik - die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit hatte er noch den Reaktiven Verstand* als die einzige Ursache von Aberrationen und psychosomatischen* Krankheiten bezeichnet. Damals vertrat er die Auffassung, dass man nur diesen Teil des “Verstands” beseitigen müsste, um geistig völlig gesund zu werden.
Anmerkung: Wenn man den Reaktiven Verstand mit dem Unterbewusstsein* gleichsetzt, war diese Aussage richtig. Jedoch war das Konzept fragwürdig, weil 1950 die Wichtigkeit der Postulate sowie ihre Mechanismen nicht annähernd korrekt eingeschätzt wurden. Bis Anfang der 1960er Jahre war Hubbard der Meinung, dass der Reaktive Verstand aus Engrammen* und GPMs* bestünde. Beides Dinge, für die das Individuum seiner Meinung nach prinzipiell nicht verantwortlich war. Dazu passte seine 1950 vertretene Auffassung, man wäre nicht an den Sachverhalten interessiert, die die auditierte Person Anderen angetan hätte, sondern nur daran, was ihr von Anderen angetan worden sei. Außerdem verkündete er, dass ein Clear* keinen Reaktiven Verstand (mehr) hätte. Träfe das zu, besäße er bei einer Gleichsetzung auch kein Unterbewusstsein. Das ist abwegig, denn nahezu alle Clears (mit Scientology-Zertifikat) haben weiterhin überlebensfeindliche Postulate, die ihnen nicht bekannt sind. Der Brückenschritt Eligibility* wäre sonst überflüssig. Postulate werden vom Wesen selbst erschaffen. Wenn sie überlebensfeindlich sind, werden sie danach jedoch im Unterbewusstsein abgelegt und damit dem Bewusstsein* entzogen.
Die Mechanismen von Postulaten, die ihrer Entstehung, ihrer Speicherung und ihrer Auswirkungen, waren lange nicht oder nicht hinreichend bekannt. Das Problem bei überlebensfeindlichen Postulaten besteht darin, dass das Bewusstsein unter normalen Bedingungen keinen Zugriff darauf hat. Das Individuum weiß also buchstäblich nichts von ihrer Existenz. Es aufzufordern, solche eigenen schädlichen Postulate zu benennen, hat somit grundsätzlich keinen Erfolg. Es bedarf funktionierender Techniken, sie zunächst zu finden. Dabei kommt es jeweils auf die präzise Formulierung an. Jedes einzelne Wort ist wichtig.
Bereits 1951 hatte sich Hubbard ansatzweise mit dem Finden von Postulaten beschäftigt: THE DIANETIC AUDITOR’S BULLETIN, Volume 2, No. 6, December, 1951 Official Publication of The Hubbard Dianetic Foundation, Inc. Wichita, Kansas Postulate Processing
Er beschreibt darin diverse Möglichkeiten, wie man bei einer Person Postulate aufspüren kann. Aus heutiger Sicht im Einzelfall vielleicht zu optimistisch, aber wer Postulate finden will, sollte diese Referenz gelesen haben.
Postulate zu finden, ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Wenn sie überlebensfeindlich sind, braucht es eine funktionierende Technik, um sie sicher aus dem Unterbewusstsein zu entfernen.
Der in spirituellen Kreisen bekannte Verfasser L.KIN* hat mehrere Bücher veröffentlicht und darin unter anderem das Auditieren von Postulaten auf seine Art beschrieben. Es füllte eine Lücke und war ein Einstieg. Wer Lock-Scanning* beherrscht, kann es anwenden, aber es gilt als wenig effektiv, weil dabei der Weg von “früh” nach “spät” beschritten wird. Später verdrängte Sachverhalte versperren häufig die Sicht auf frühere. L.KIN bietet als Lösung eine Mischung aus Dianetik* und Wiederholungstechnik* an, wobei er realitätsfern argumentiert, dass auftauchende Postulate durch das einfache Erzählen verschwinden sollen. Über diesen Link steht ein Download des L.KIN-Verfahrens im PDF-Format bereit.
Die Wiederholungstechnik wird auch an anderer Stelle empfohlen. Man lässt die Person ein gefundenes Postulat so lange wiederholen und alle Betrachtungen dazu äußern, bis sie irgendwann die Umstände konfrontiert, die zu diesem Postulat geführt haben. Dafür gibt es bei diesem Verfahren jedoch keine Garantie. Die Wiederholungstechnik ist gemäß späterer Erkenntnisse Hubbards nicht geeignet, böse Absichten* und Service Faksimiles* zuverlässig zum Verschwinden zu bringen. Man ging lange Zeit bei der Wiederholungstechnik davon aus, dass die Person irgendwann die Überlebensfeindlichkeit erkennt und dann das Postulat aufgibt. Das mag gelegentlich gelingen, aber aus heutiger Sicht ist die Wiederholungstechnik nur dann erfolgreich, wenn sie die Verwirrung* vollständig beseitigt, die zu diesem überlebensfeindlichen Postulat geführt hatte. Als sie praktiziert wurde, hatte man noch keine anderen Werkzeuge.
So hatte Hubbard in seinem HCOB vom 20. August 1963, “R3R—R3N—The Preclear’s Postulates” noch empfohlen, man solle gefundene Postulate einfach “flach” machen, bis sie am E-Meter keine Reaktion mehr bewirken. Originalzitat: “Flatten any postulate found by getting it repeated until the reaction is gone off the needle.” Rückblickend war das naiv, denn diese Empfehlung forderte nicht einmal eine F/N*. Später kam er dann zu der Erkenntnis, dass insbesondere zerstörerische Postulate und Service Faksimiles “betonhart” sind und normalem Auditing nicht weichen. Die Wiederholungstechnik ist “normales Auditing”.
Obwohl Hubbard irgendwann Postulate als die wahren Verursacher geistiger Störungen ausmachte¹), hat er diesem Sachverhalt bei der Gestaltung seiner Brücke* nicht die nötige Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Wegen der von ihm zunächst nicht erkannten Wichtigkeit von Postulaten war seine Aufmerksamkeit zunächst darauf beschränkt, Ladung* betreffend andere Themen zu finden und zu beseitigen. Es ging um unerwünschte körperliche Symptome, Kommunikation, Probleme, begangene Verfehlungen, Verstimmungen usw. Das mag auch damit zu tun gehabt haben, dass er lange Zeit nicht wusste, wie man überlebensfeindliche Postulate sicher zum Verschwinden bringen kann.
¹) Wann Hubbard Postulate neu einordnete, ist nicht genau bekannt. “Fortgeschrittenes Verfahren und Axiome” wurde erstmals 1951 herausgegeben. In den Jahren 1953 und 1957 folgten weitere Ausgaben, bei denen inhaltliche Veränderungen vorgenommen worden waren.
Das Entfernen von Ladung verschafft Erleichterung und führt zu einer psychischen Stabilisierung. Das Ziel geistige Freiheit* wird damit jedoch nicht erreicht. Wer weiterhin bei sich die Anwesenheit überlebensfeindlicher Postulate spürt, fühlt sich gehemmt, mit mehr Optimismus in die Zukunft zu schauen. Sollten es destruktive Postulate sein, vertraut sich das Individuum selbst nicht und gestattet sich als grundlegend gutes Wesen keine zusätzlichen Fähigkeiten. Dieses Misstrauen ist berechtigt, denn durch das Nichtwissen* des Bewusstseins ist dem Individuum unbekannt, was in seinem Unterbewusstsein vor sich geht. Deshalb hält es sich von den potentiellen Opfern seiner destruktiven Absichten möglichst entfernt und/oder beschränkt seine Möglichkeiten, schädliche Handlungen durchführen zu können.
Immerhin etablierte Hubbard zum Ende seiner aktiven Zeit (bis 1978), dass bei NED* regelmäßig ein Postulat gefunden wird, das nach der Theorie die auditierte Kette* bis zu diesem Zeitpunkt aufrechterhält. Es war (und ist) bei NED aber nicht sichergestellt, das dieses durch das bloße Nennen seines Wortlauts auch verschwindet. Postulate sicher zum Verschwinden zu bringen, gelang erst ab 1984 durch den FPRD*.
Der FPRD wurde 1996 (zehn Jahre nach dem Tod Hubbards) noch einmal revidiert und weist nach wie vor technische Schwächen auf, die nachgebessert werden müssten. Um Postulate aufzulösen, müssen sie zunächst gefunden werden. Dazu ist der FPRD nur eingeschränkt in der Lage, weil bei diesem Verfahren ausschließlich nach bösen Zielsetzungen und destruktiven Absichten gesucht wird. (Siehe “Technikmängel”, Nr.1, Abschnitt g. “Böse Absichten”.
Es ist jedoch unverzichtbar, möglichst alle überlebensfeindlichen Postulate zu finden. Und zwar auch solche, die nicht unter die Kategorie “böse” fallen.
Das können bestimmte Service Faksimiles sein, aber auch Postulate, die beim Individuum “Kümmernisse” jeglicher Art verursachen. Zum Beispiel Ängste und Zwänge oder Entscheidungen, die den Umgang mit Anderen und mit sich selbst betreffen, sowie insbesondere auch schädliche geistige Einflüsse auf den Körper. Daneben ist es sehr wichtig, solche Postulate zu finden und zu beseitigen, die das Individuum empfänglich machen für von außen kommende schädigende Einwirkungen. Also alle Vorgänge, bei denen das Individuum (ohne es zu wollen) zum Opfer wird. Sei es durch Straftaten, kriegerische Handlungen, Naturkatastrophen, Unfälle, Aktivitäten von Dämonen* sowie durch Einpflanzungen*. Dadurch, dass beim FPRD das Augenmerk nur auf destruktiven Postulaten liegt, bleibt der ganze Rest unentdeckt und damit ungehandhabt. Der FPRD ist zudem zeitaufwendig, denn zum Finden eines einzigen Postulats muss jedes Mal zunächst eine Kette von Verfehlungen abgearbeitet werden. Hubbard, der erkannt hatte, dass nur Postulate ein Wesen aberrieren, hat es versäumt, diesem Sachverhalt in seiner Gänze angemessen Rechnung zu tragen.
Von den ins Unterbewusstsein verdrängten* Sachverhalten, die es zu finden gilt, stehen die Postulate an erster Stelle. Geschieht das nicht, kann jemand, der auditiert wird, nicht oder nicht in dem erwünschten Maß dauerhaft die Tonskala* hinaufgehen. Zahlreiche Personen, die in Scientology schon große Beträge für Auditing eingezahlt haben, sind dennoch auf der Tonskala “geparkt”, weil bisher viele ihrer schädlichen Postulate nicht entdeckt und beseitigt wurden. Manche sinken sogar wieder ab oder haben zeitweilig depressive Phasen. Als vermeintliche Abhilfe gehen sie dann für noch mehr Geld weiter die Brücke* hinauf und kommen doch nicht dort an, wo sie ursprünglich hin wollten.
Der Karikaturist Res Tschudin hat die in der Scientology-Organisation anzutreffende Situation in einem Cartoon dargestellt. Es trägt den Titel, “Keeping Scientologists working”, (Scientologen am Arbeiten halten), und bezieht sich spöttisch auf Hubbards Policy-Serie Keeping Scientology working (Scientology funktionsfähig erhalten). Es werden Personen dargestellt, die pralle Geldsäcke eine hohe Treppe hinaufschleppen, diese oben beim Kassierer ausleeren, dann voller Vorfreude auf die “Brücke” laufen, um nach kurzer Zeit durch eine vom Management der Organisation betätigte Klappe nach unten zu stürzen und über eine Rutsche diesseits des Abgrunds wieder auf dem Boden zu landen. Viele Scientologen, die ihre Organisation verlassen haben, sehen in der zynisch wirkenden Karikatur tatsächlich das dargestellt, was sie zuvor wahrgenommen hatten. Siehe ksw.gif.
Solche Scientologen, die als Mitglieder die Hoffnung nicht aufgegeben haben, vertrauen unverändert darauf, dass der Verbleib in der Organisation richtig ist, weil es dort die Werkzeuge geben soll, die sie zur geistigen Freiheit* führen werden. Ihnen ist vielfach nicht bewusst, dass es ihre eigenen Postulate sind, die einer Verbesserung im Wege stehen und dass dort, wo sie jetzt sind, dafür eine wirkliche Abhilfe nicht verfügbar ist.
Abschnitt 2:
Jedes überlebensfeindliche Postulat wird dadurch identifiziert, dass seine Formulierung am E-Meter eine Sofortanzeige* bewirkt. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand kann es anschließend nur sicher zum Verschwinden gebracht werden, indem man diejenige Verwirrung findet und vollständig konfrontiert, die zum Erschaffen des Postulats geführt hatte. Das wurde erst 1984 mit dem FPRD* etabliert. Mit der am 7.6.1984 veröffentlichten FPRD-Serie 3, “Die vorausgehende Verwirrung - Neuer technischer Durchbruch” wurde der Zusammenhang zwischen Verwirrungen und Postulaten unmissverständlich klargestellt.
Ein in Hubbards ursprünglichem OT VII* beschriebenes Verfahren ist zum Finden von Postulaten geeignet. Allerdings beschränkt sich die dortige Handhabung auf böse Absichten*. Nach dem Finden sollte seinerzeit die Beseitigung mit NED* erfolgen. Das ist dafür jedoch keine zuverlässige Methode¹). Außerdem soll NED wegen eines von Hubbard später erlassenen Verbots an Clears* und OTs* nicht angewendet werden.
¹) Warum Postulate mit NED nicht sicher zum Verschwinden gebracht werden können, ist im Beitrag XDN* dargestellt.
Nachfolgend eine Variante ohne NED, die an jedem anwendbar ist. Da auch auf L&N* verzichtet wird, werden alle E-Meter-Anzeigen gleich behandelt. Das trägt der Forderung des HCOB vom 14. März 1971 Rechnung, wonach alles, was einen Read* erzeugt, zur F/N gebracht werden soll. Prinzipiell kann so jedes ladungsbehaftete Postulat ohne Umwege direkt gefunden und beseitigt werden. Und zwar mit Knöpfen* und mit Emotionen, die mit dem Postulat in Zusammenhang stehen, sowie mit der Entfernungsmethode des FPRD. Wenn es professionell gemacht wird, führt es zu einer spektakulären Fallverbesserung.
Planen Sie ausreichend Zeit dafür ein. Wenn ein schädliches Postulat verschwindet, erzeugt das bei der Person fast immer ein mehr oder minder andauerndes Glücksgefühl mit einer begleitenden schwebenden Nadel, (persistent F/N*), denn ein Stück Fremdbestimmung* existiert nicht mehr. Manche sprechen schon beim ersten beseitigten Postulat von einem “neuen Leben”. Die auditierte Person, die so ein hohes Maß an Gewissheit darüber erlangt, dass ihr Fall nun effektiv gehandhabt werden wird, sollte die Gelegenheit erhalten, diesen Zustand zu genießen. Dennoch muss die Suche nach weiteren schädlichen Postulaten fortgesetzt werden. Gehen Sie mit der Person in die nächste Sitzung, wenn keine persistent F/N mehr festgestellt werden kann. Das Ziel ist, alle Festlegungen zu beseitigen, die die Person daran hindern, die Tonskala hinaufzugehen.
Der erfahrene Auditor kann die folgenden Schritte auch Solo* durchführen. Es bedarf allerdings eines gewissen Maßes an Selbstdisziplin, wann immer möglich in Sitzung zu gehen, weil das Unterbewusstsein Anstrengungen unternimmt, die von ihm unter Verschluss gehaltenen Postulate nicht preiszugeben. Es wird versuchen, Sie von Sitzungen dadurch abzuhalten, dass Sie nicht sitzungsfähig* sind, dass Sie besorgt darüber sind, was Sie möglicherweise Schreckliches über sich selbst herausfinden könnten, dass Sie plötzlich eine Abneigung gegen Sitzungen verspüren usw. Sollten Sie das feststellen, fahren Sie mit Solo nicht fort, sondern lassen Sie sich von einem professionellen Auditor auditieren.
Hinweis: Personen, denen es real ist oder die nicht ausschließen können, dass sie durch Dämonen* beeinflusst werden, lassen sich ganz normal (herkömmlich) auditieren, wenn der Auditor mit ihnen zu Beginn der Sitzung eine verbindliche Vereinbarung trifft. Nämlich, dass alle Fragen und Anweisungen dieser Sitzung sich nur an die Person selbst richten. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, jeden Read daraufhin zu überprüfen, wessen Ladung es ist.
Verfahren:
Das Verfahren besteht ausnahmslos aus Hubbard-Techniken. Lediglich die Zusammenstellung ist neu. Zum Ausdrucken auch komplett als PDF-Datei verfügbar.
1. Klären von Wörtern* (und Sachverhalten): a.) Klären Sie mit der Person sehr gründlich, was ein Postulat* ist. Verwenden Sie nur harmlose Beispiele und lassen Sie es demonstrieren*, bis erkennbar keine Unsicherheit mehr darüber besteht.
b.) Klären Sie Verwirrung* in all ihren Facetten und lassen Sie Demonstrationen dazu machen.
c.) Lassen Sie demonstrieren, wie Verwirrungen und anschließende Postulate entstehen. Die Person soll erkennen, dass ein Individuum durch Postulat einen Sachverhalt neu “erklären” kann, über den es bis zu diesem Zeitpunkt verwirrt war. Dabei soll deutlich werden, dass auf diese Weise “stabile Daten” subjektiv neu erschaffen werden, auch wenn sie objektiv falsch sind.
d.) Klären Sie jedes Wort der Listen 2a und 2b und lassen Sie wie nötig Demonstrationen machen.
e.) Klären Sie die bis dahin noch nicht erörterten Wörter der am Ende angefügten Reparaturliste.
Dieser Schritt 1 ist enorm wichtig. Je sorgfältiger er durchgeführt wird, desto erfolgreicher wird das nachstehende Verfahren sein. Wenn Sie beabsichtigen, es Solo zu machen, lassen Sie den Schritt 1 von einer anderen Person durchführen, die im Wortklären* ausgebildet ist. Machen Sie es nicht selbst.
2. Assessments:
Dafür ist gutes TR1* unerlässlich. Achten Sie darauf, dass in jeder Phase die Rudimente* in Ordnung sind. Assessieren Sie zunächst 2a. und anschließend 2b.
a.) Knöpfe (separat als PDF). Stellen Sie stets neu “Wurde ein Postulat...” voran.
Wurde ein Postulat ...?
... unterdrückt ... bewertet ... abgewertet ... abgeschwächt ... aufgegeben ... zurückgewiesen ... eingepflanzt .. aufgezwungen ... erwünscht ... beschlossen ... vergessen ... versteckt ... nicht enthüllt ... nicht beachtet ... nicht konfrontiert ... vorgeschlagen ... geäußert ... entschieden ... unterstützt ... erreicht ... enthüllt ... vermieden ... verändert ... verdreht ... umgewandelt ... vervollständigt ... behauptet ... als falsch erklärt ... übersehen
Greifen Sie jede Anzeige sofort auf (Methode 3*) und verfahren Sie damit wie unter 3a. beschrieben.
b.) Emotionen (separat als PDF). Stellen Sie stets neu “Führte ein Postulat zu ...” voran. Die ersten drei Begriffe haben emotionale Folgen. Die anderen orientieren sich in der richtigen Reihenfolge am Nichtüberlebensbereich der vollständigen Tonskala*.
Führte ein Postulat zu ...?
... einer Verstimmung ... einem Konflikt ... einem Verlust ... Widerwillen ... Feindseligkeit ... Schmerz ... Leid ... Kranksein ... Wut ... Hass ... Groll ... Mitleidslosigkeit ... versteckter Feindseligkeit ... Besorgnis ... Selbsthass ... Furcht ... Verzweiflung ... Ausweglosigkeit ... Todesangst ... Empfindungslosigkeit ... Mitleid ... Gram ... Selbsterniedrigung ... Hoffnungslosigkeit ... Apathie ... Sinnlosigkeit ... Todessehnsucht ... Versagen ... Bedauern ... Scham ... Bereuen ... Nichts sein ... totalem Versagen
Greifen Sie jede Anzeige sofort auf (Methode 3) und verfahren Sie damit wie unter 3b. beschrieben.
3. Finden des Postulats
a.) Knöpfe Fragen Sie: “Welches Postulat wurde ...?” An die Stelle der Punkte wird der bei 2a. gefundene Knopf eingefügt. Das, was die Person als Antwort äußert, muss eine Sofortanzeige* ergeben. Überprüfen Sie es wie nötig mit linksseitigen Knöpfen*. Ist die Formulierung geladen, fahren Sie fort mit 3c.
Ist die Formulierung nicht geladen, wiederholen Sie die letzte Frage von 3a. und lassen Sie die Person schauen, ob das Postulat anders lautet. Bleibt das ohne Ergebnis, prüfen Sie diese letzte Frage: “War das eine falsche Anzeige?” Setzen Sie wie nötig rechtsseitige Knöpfe ein. Wird “falsch” nicht bestätigt, wiederholen Sie nachdrücklich die Frage von 3a. War die Anzeige “falsch”, zeigen Sie diesen Sachverhalt an und setzen danach das Assessment 2a. fort.
b.) Emotionen
Fragen Sie: “Welches Postulat führte zu ...?” An die Stelle der Punkte wird die bei 2b. gefundene Emotion eingefügt. Das, was die Person als Antwort äußert, muss eine Sofortanzeige* ergeben. Überprüfen Sie es wie nötig mit linksseitigen Knöpfen. Ist die Formulierung geladen, fahren Sie fort mit 3c.
Ist die Formulierung nicht geladen, wiederholen Sie die letzte Frage von 3b. und lassen Sie die Person schauen, ob das Postulat anders lautet. Bleibt das ohne Ergebnis, prüfen Sie diese letzte Frage: “War das eine falsche Anzeige?” Setzen Sie wie nötig rechtsseitige Knöpfe ein. Wird “falsch” nicht bestätigt, wiederholen Sie nachdrücklich die Frage von 3b. War die Anzeige “falsch”, zeigen Sie diesen Sachverhalt an und setzen danach das Assessment 2b. fort.
c.) Beseitigen des Postulats durch das Finden der vorausgehenden Verwirrung. Diese Schritte sind nicht erforderlich, wenn die Person das gefundene Postulat bereits durch dessen Inspektion zum Verschwinden bringt. Der Auditor erkennt es an einer weiten F/N, sehr guten Indikatoren und einer geäußerten Erkenntnis. Verfahren Sie in diesem Fall wie unter c2.) ab Satz 3 beschrieben.
Ansonsten ...
c1.) Fragen Sie: “Gab es eine Verwirrung, unmittelbar bevor du das Postulat machtest, .....?” Setzen Sie an die Stelle der Punkte den unter 3a. oder 3b. gefundenen Wortlaut ein. Diese Frage muss keine Anzeige ergeben, jedoch kann es nötig sein, die Person mit dem E-Meter zu steuern: (“An was dachtest du gerade?”). Wenn die Person die Verwirrung gefunden hat, wird sie sie schildern.
c2.) Fragen Sie: “Wann war der erste Augenblick dieser Verwirrung?” Wird der Augenblick gefunden und geschildert, (und war es die “richtige” Verwirrung), werden bei der Person eine schwebende Nadel und sehr gute Indikatoren auftreten. Das Postulat existiert nun nicht mehr. Zeigen Sie die F/N an und warten Sie, bis die Nadel wieder zum Stillstand kommt. Sollte die F/N andauern, beenden Sie (ohne Sagen und Fragen) die Sitzung für diesen Tag. Setzen Sie das Verfahren an einem Folgetag fort, wenn die Nadel beim Aufnehmen der Dosen nicht sofort schwebt, also keine persistent F/N* mehr festgestellt werden kann.
c3.) Tritt trotz einer Schilderung des “ersten Augenblicks” keine F/N auf, bleiben Sie an dieser Stelle beharrlich. Fragen Sie:
c3.1) “Hat die Verwirrung noch früher begonnen?” c3.2) “Wie erscheint dir die Verwirrung jetzt?” c3.3) “Gab es eine andere Verwirrung?” c3.4) “Gibt es ein früheres ähnliches Postulat?”
Warten Sie jeweils auf eine Antwort, bevor Sie ggf. die nächste Frage stellen. Handhaben Sie es (wie zuvor beschrieben) situationsgerecht bis zum Auftreten einer F/N und sehr guten Indikatoren. Handhabt c3.) die Situation nicht, assessieren und handhaben Sie die unten angefügte Reparaturliste.
4. Kehren Sie zurück zu Nr. 2 und setzen Sie das aktuelle Assessment fort, (2a. oder 2b.) .
5. Wurden alle Anzeigen von 2a und 2b abgearbeitet, assessieren Sie erneut 2a. und anschließend 2b. Das Endphänomen* ist erreicht, wenn beide Assessments durchgehend eine schwebende Nadel erzeugen.
Reparaturliste für das Auditieren von Postulaten: (Zum Ausdrucken auch separat als PDF-Datei verfügbar.)
Wenn Sie als Auditor bei dem vorstehenden Verfahren in Schwierigkeiten geraten und es mit der Überprüfung der Rudimente nicht in Ordnung bringen können, steht Ihnen die folgende Reparaturliste zur Verfügung. Greifen Sie jede Anzeige sofort auf, (Methode 3).
1. Wurde ein falsches Postulat gefunden? Zeigen Sie es an. Etablieren Sie das richtige (geladene) Postulat und handhaben es mit 3c.)
2. Wurde ein Postulat übersehen? Etablieren Sie das (geladene) Postulat und handhaben es mit 3c.)
3. Hat eine geladene Frage nicht angezeigt? Zeigen Sie es an. Finden Sie die Frage und behandeln Sie sie als geladen.
4. Wurde eine nicht geladene Frage aufgegriffen? Zeigen Sie es an. Wie nötig Itsa früher ähnlich zur F/N.
5. War der geäußerte Wortlaut des Postulats in Wahrheit nicht geladen? Zeigen Sie es an. Prüfen Sie, ob der Wortlaut anders und deshalb nicht geladen war. Wie nötig Itsa früher ähnlich zur F/N.
6. Nicht Dein Postulat? Zeigen Sie es an. Erörtern Sie nicht, wessen Postulat es war. Wie nötig Itsa früher ähnlich zur F/N.
7 . Wurde die vorausgehende Verwirrung nicht gefunden? Finden Sie die Verwirrung und fahren Sie fort ab 3c2.)
8. Wurde der erste Augenblick der Verwirrung nicht gefunden? Finden Sie den ersten Augenblick gemäß 3c2.)
9. Wurde die richtige Verwirrung nicht gefunden? Finden Sie die richtige Verwirrung und fahren Sie fort ab 3c2.)
10 Keine vorausgehende Verwirrung? Zeigen Sie es an. Wie nötig Itsa früher ähnlich zur F/N.
11. Gab es ein früheres ähnliches Postulat? Etablieren Sie das frühere (geladene) Postulat und handhaben Sie es mit 3c.) Prüfen Sie anschließend, ob das aktuelle Postulat bei seinem Aufruf F/Nt. Geschieht dies nicht, muss es (erneut) mit 3c.) bearbeitet werden.
12. War das Postulat bereits verschwunden? Zeigen Sie es an. Rehabilitieren Sie, wenn keine F/N.
13. Hat der Auditor fälschlich ein schwebende Nadel angezeigt? Zeigen Sie es an. Greifen Sie den unflachen Sachverhalt wieder auf.
14. Als Folge eines Postulats gab es einen Overt? Bekommen Sie den Overt. Verfahren Sie mit ihm gemäß dem Confessional-Verfahren, prüfen Sie dann die Frage 14 erneut und bringen Sie sie zur F/N. Treten dabei Schwierigkeiten auf, assessieren Sie eine LCRE. 15 War ein Postulat in Wahrheit überlebensfreundlich? Zeigen Sie es an. Etablieren Sie den Wortlaut. Wie nötig Itsa früher ähnlich zur F/N.
16. Hat der Auditor etwas übersehen? Zeigen Sie es an. Finden und handhaben Sie die Ladung. Assessieren Sie ggf. eine C/S-53.
17. Ist etwas Anderes verkehrt? Zeigen Sie es an. Finden und handhaben Sie die Ladung. Assessieren Sie ggf. eine C/S-53.
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Seit 1950 galt der Satz, “der Weg hinaus ist der Weg hindurch”. Hubbard: “There is one major motto in therapy for the pre-clear: The only way out of it is through it!”
Soll heißen: Man muss seinen Fall* völlig konfrontieren, bevor man geistige Freiheit* erreicht. “Fall” ist die Gesamtheit aller Ladungen und bedeutet geistige (spirituelle) Abnormität. Hubbard machte zunächst den Reaktiven Verstand für die Existenz des Falls verantwortlich. Später erkannte er, dass es die eigenen Postulate einer Person sind, die sie “verrückt” machen. Daraus resultiert:
Der Weg hinaus ist nur möglich durch das Entfernen überlebensfeindlicher Postulate. Es gilt, diesen Sachverhalt jedem zu vermitteln und den Weg dorthin konsequent zu beschreiten. Wer das als Therapeut ignoriert oder nicht beherrscht, wird keine befriedigenden Ergebnisse erzielen.
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