Glaubenssatz  

Wörtlich: “Ein Satz, an den jemand glaubt”. Die Verwendung des “Glaubens” lässt vermuten, dass es um einen religiösen Hintergrund geht. Das ist nicht der Fall. Das Wort wird auch von der Psychotherapie verwendet und ist Bestandteil des täglichen Sprachgebrauchs.

Da Glauben nicht gleichbedeutend ist mit Wissen, hat man dieses Wort gewählt, weil die Mechanismen von Glaubenssätzen für die Allgemeinheit eher nebulös sind. Kaum jemand weiß, wie sie entstehen und wie man sie wieder loswerden kann, wenn sie negative Auswirkungen haben. Dass sie nicht folgenlos sind, ist jedoch real. Das Sprichwort, wonach der Glaube Berge versetzen kann, dokumentiert das.   

Auf dieser Website wird für den “Glaubenssatz” ausschließlich das Wort Postulat* verwendet. Es transportiert eine Fähigkeit des Geistes, die man mit verursachendem Denken umschreiben könnte. Eine Fähigkeit, die nichts mit Glauben zu tun hat. Postulate können erschaffen, verändern und zerstören. Das gilt für das geistige und auch für das materielle Universum eines Individuums. Die geistigen Auswirkungen manifestieren sich sichtbar in den Emotionen eines Menschen und damit in seinem psychischen Zustand, siehe Tonskala*. Es ist nicht schicksalhaft, wenn es jemandem schlecht geht, sondern er entscheidet durch Postulat selbst, wo er auf der Bandbreite zwischen “Paradies” und “Hölle” lebt.

Bei genauem Hinschauen entdeckt man, dass Entscheidungen mit negativen Folgen häufig nicht durch das Bewusstsein*, sondern durch das Unterbewusstsein* getroffen werden. Letzteres entscheidet auf der Basis vorhandener Postulate zu einem Zeitpunkt, an dem das Bewusstsein davon noch nichts ahnt. Dies macht deutlich, wie gering die Chancen des Bewusstseins sind, vorbeugend etwas dagegen zu unternehmen, denn es zeichnet sich durch Nichtwissen* aus.

Beispiele für überlebensfeindliche Postulate:

Ich habe immer Pech im Leben, nichts will mir gelingen, keiner mag mich, die Menschen sind schlecht, alle sind gegen mich, überall Lug und Trug, Politiker sind unfähig, jeder denkt nur an sich, früher war alles besser, die Welt geht sowieso bald unter, ich bin nur von Idioten umgeben, alles ist Scheiße usw.  

Techniken, die negative Postulate finden und beseitigen können, sind in der Gesellschaft kaum bekannt. Deshalb sind Psychotherapien, die sich darin versuchen, in aller Regel erfolglos, denn sie kennen die wahren Mechanismen nicht. Zum Beispiel muss in jedem Einzelfall der präzise Wortlaut eines Postulats etabliert werden, bevor man an dessen Beseitigung arbeiten kann. Um effizient zu sein, muss der Therapeut die Formulierungen identifizieren können, die wirksam sind und sie von denen unterscheiden, die keiner Aufmerksamkeit bedürfen. Der Auditor verwendet dazu das E-Meter*.

Im Beitrag
Postulate auditieren werden geeignete Techniken dargestellt.  

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